
© TIC
20 Jahre TIC
Das Theater im Centrum – kurz TIC – feiert im Mai seinen 20. Geburtstag. Seit sich im Mai 2003 erstmalig der rote Vorhang für das Musical „Boygroup“ öffnete, hat sich das Theater im Akazienweg über die Jahre in und um Kassel einen Namen gemacht und es geschafft, sich ohne Subventionen als freies Musicaltheater in zwei Jahrzehnten erfolgreich zu etablieren.
Gegründet wurde das TIC von Michael Fajgel, selbst Sänger und Schauspieler. Seitdem werden pro Jahr etwa 160 bis 200 Vorstellungen hier aufgeführt. Viele der mitwirkenden Darsteller*innen, Musiker*innen, Bühnen- und Kostümbildner*innen kommen aus Kassel und tragen zu der familiären Atmosphäre bei. Diese langjährigen Weggefährten*innen haben wir gefragt, was sie mit 20 Jahren TIC verbindet. Hier sind ihre Antworten.
Tanja Krauth (Stellvertretende Geschäftsleitung, Darstellerin, Choreografin, Regisseurin): Als ich 2013 zum ersten Mal das TIC besuchte, um mir eine Freundin bei „Sisters Action“ anzuschauen, bemerkte ich sofort, dass dieses Theater etwas Besonderes ist. Die gute Energie, die netten Mitarbeiter, die liebevolle Atmosphäre beeindruckten mich genau so wie die hohe Qualität auf der Bühne. Umso mehr freue ich mich, nun auch schon fast zehn Jahre Teil dieses Theaters zu sein, und bin dankbar für um die vielen schönen Momente, die wir als TIC-Team zusammen mit unserem treuen Publikum erleben durften. Danke Michael Fajgel, dass du vor 20 Jahren den Mut aufgebracht hast, dieses Wagnis einzugehen und bis zum heutigen Tag so viel von deiner Lebensenergie hineinsteckst. Danke an jeden einzelnen, der das TIC zu dem macht, was es ist, ein ganz wunderbares und besonderes Theater.
Annabelle Mierzwa (Schauspielerin, Musicaldarstellerin, Sängerin): Ich bin seit 2010 mit im TIC-Team und habe seit dem ersten Tag mein Herz bereitwillig ans TIC vergeben. Der herzliche Zusammenhalt und die langjährige gemeinsame Zeit mit meinen Lieblingskollegen lässt ein starkes Gefühl von Ankommen aufsteigen. Egal, ob auf, vor oder hinter der Bühne: Die Verlässlichkeit auf einen jedes einzelnen, das Vertrauen untereinander und die gegenseitige Loyalität sind einzigartig und ich glaube, diese Energie schwappt auf das Publikum über. Die strahlenden Gesichter jeden Abend bis in den Rang hinauf sehen zu können, treibt mir unwillkürlich ein Grinsen aufs Gesicht und eine ganz große Dankbarkeit in mein Herz. Am TIC arbeiten zu dürfen ist ein ganz großes Glück! Und wenn der lange Reißverschluss am Rücken deines Jumpsuits während eines 60 Sekunden-Kostümwechsels mal klemmt und nicht zugehen will, du aber trotzdem raus auf die Bühne musst, dann kannst du sicher sein, dass deine Kollegin die gemeinsame Duett-Choreographie spontan hinter dir tanzt und dir den aufklaffenden Stoff zuhält, damit niemand deinen Schlüppi sieht (Diskotheke 2022).
Juliane Wetzel arbeitet seit 2013 im TIC. Angefangen hat sie als Regieassistenz und Thekenkraft in der Cafeteria. Dann kamen der Einlass, der Ticketshop und verschiedene Bürotätigkeiten hinzu: Was ich mit 20 Jahren TIC verbinde, ist kaum in wenigen Worten zu beschreiben, aber um es kurz zu fassen: Emotionen pur! Die Probenphasen sind oft stressig und bringen uns alle an die eigenen Grenzen. Die Aufregung ist kaum in Worte zu fassen, doch zur Premiere fügt sich plötzlich alles auf magische Art und Weise zusammen. Das Lachen und Mitfiebern unserer Gäste während der Vorstellungen und die Dankbarkeit, die sie nach der Vorstellung zum Ausdruck bringen, erfüllen mich mit Freude und Stolz. Sie motivieren mich, weiterhin mit viel Leidenschaft fürs TIC zu arbeiten. Ich glaube, es gibt wenige Arbeitsplätze, an denen so vielen Menschen für kurze Zeit so viel Freude bereitet wird wie im TIC, und das macht es zu einem ganz besonderen Arbeitsplatz!
Roger Herwig (Mitarbeit im TIC seit Oktober 2003, verantwortlich für den Ton): Ich bin dankbar, Teil des Teams zu sein, u. a. für wunderbare Kolleg*innen, tolle Musik und Stimmen, ein ausgezeichnetes Team, tolles Publikum und Produktionen... Nicht nur‚ last 5 years‘, sondern‚ last 20 years‘... DANKE!
Yevgeniya Schott (Pianistin und musikalische Leiterin seit 2014): Hallo! Mein Name ist Yevgeniya Schott. Ich bin Pianistin und die musikalische Leiterin im Theater im Centrum. Das TIC ist ein schönes Musicaltheater. Es bietet einen vielseitigen und abwechslungsreichen Spielplan und hat eine großartige Theatertruppe! Ich bin sehr glücklich darüber, in diesem Theater arbeiten zu dürfen. Bei einigen Theateraufführungen war ich als Pianistin dabei und begleitete diese live am Klavier. Aber das größte Highlight war für mich 2017 die Einladung/Anfrage für die Rolle im Musical „Boygroup“, nicht nur als Musikerin, sondern auch als Schauspielerin. Dies waren meine ersten Schritte in dieser Eigenschaft. Mit dieser Herausforderung habe ich in mir neue Qualitäten und Fähigkeiten entwickelt und ich bin Michael Fajgel sehr dankbar für diese Erfahrung. Ich möchte Herrn Fajgel viele Worte der Dankbarkeit für die Anerkennung und das Vertrauen aussprechen! Ich hoffe auf eine weitere und langfristige gemeinsame Zusammenarbeit!
Christoph Steinau (Darsteller, Autor und Filmemacher): 2006 musste ich für meinen Kumpel Klaus Beyer spontan in „Agent 0190 jagt Dr. Fifa“ einspringen. Und irgendwie bin ich seitdem beim TIC geblieben, als Darsteller und Autor. Auf der Bühne durfte ich die Begeisterung eines wunderbaren Publikums erleben und hinter den Kulissen lernen, wieviel Leidenschaft, Mut und Engagement von Leitung, Ensemble und Team es braucht, ein Privat-Theater zu führen. Als ich Michael 2009 den ersten Entwurf unseres Stücks „Rhapsody in Space“ vorlegte, musste ich zerknirscht zugeben, dass eine opulente Raumschiff-Kulisse, aufwendige Videoeinspielungen und Spezialeffekte sowie 25 Rollen für sieben Darsteller wahrscheinlich die Grenzen eines „kleinen“ Privat-Theaters sprengen würden. Aber Michael sagte nur: „Du hast recht. Aber weißt du was? Wir machen das!“ Und so wurde es gemacht. So wird es gemacht. 20 Jahre lang. Danke!
Daniele Nonnis (Musicaldarsteller, Schauspieler und Sänger): Mit „Boygroup“ Staffel 1 begann 2003 die Erfolgsgeschichte des TIC. Ich glaube, wir hatten im Februar mit den Proben begonnen und im Mai war Premiere. In 37 Jahren Bühnenarbeit habe ich nicht eine Produktion gespielt, die so eine lange Probezeit hatte. Es lag einfach an den Umständen. Ein paar Tage vor der Premiere, ich war gerade dabei aufzuschreiben, was ich vor der Vorstellung immer zu erledigen hatte… Dazu gehörte Michas Aktenkoffer zu packen, den er für eine Szene brauchte. Ich rief ihn an, um mich zu vergewissern, ob ich alles richtig notiert hatte. Irgendwann, mitten im Gespräch, sagte Micha: „Oh man, glaubst du, das wird gut? Irgendwie habe ich kein Gefühl dafür.“ Es war komisch, mir ging es genauso. Aber ich sagte zu ihm: „Na klar, das wird gut.“ Wahrscheinlich, um ihm und mir Mut zu machen. Glücklicherweise ging es gut. Das Publikum rannte uns das Haus ein. Ich glaube, wir haben 80 Vorstellungen gespielt, bevor die nächste Produktion kam. Irgendwann bekam ich ein Engagement, für das ich von Kassel weg musste. Mir ging es damit gar nicht gut. Ich hatte das Gefühl, ich würde das TIC im Stich lassen. Auch wenn es nicht so war. Ich hatte das große Glück, von Tag 1 an ein Teil des TIC zu sein, es entwickelte sich eine Liebe, und die verlässt man nicht so gerne. TIC, alles Liebe zum Geburtstag. Dein Daniele
Riet Hannah Bernard (Kostümbildnerin, seit 2009 für das TIC tätig): Mit 20 Jahren TIC verbinde ich den Beginn meiner Selbstständigkeit mit der Beauftragung des Kostümbilds für das Märchenmusical 2009 durch Michael. Höhen, Tiefen & Spaß mit einem kleinen unbeugsamen TIC-Ensemble, das nicht aufhört, aus eigener Kraft Stücke zu kreieren, die, mit liebevoller „old school“-Romantik daherkommend, ihr Publikum zu begeistern wissen. Freue mich auf viele weitere gemeinsame famose Jahre.
Auch wir gratulieren ganz herzlich und freuen uns auf zwei Wochenenden mit der großen Jubiläumsshow: 20 Jahre TIC!