© Huizi Yao
Vetternwirtschaft und soziale Benachteiligung spielen in Rolf Hochhuths Komödie von 1971 die Hauptrollen. Den Stoff für seine Satire lieferte damals ein kommunaler Skandal in Kassel: das „Lettenlager“ in Bettenhausen, in dem die Bewohner:innen unter menschenunwürdigen Bedingungen hausten. 51 Jahre nach der Uraufführung zeigt das Staatstheater Kassel Hochhuths Heldin Sophie, Hebamme und Vorsitzende des Sozialausschusses, und ihren unbeirrbaren Kampf gegen die Ungerechtigkeit. Sie spürt die Ohnmacht, zu der jede:r in einem Panoptikum kommunaler Demokratie verdammt ist, und entschließt sich zur Illegalität. Tom Kühnel bringt „Die Hebamme“ mit dem Schauspielensemble sowie der Künstlerin Pollyester und Vereinen der Stadt als Komödie frei nach Hochhuth auf die Bühne – und verbindet historische Tatsachen Kassels mit einer Show des zivilen Ungehorsams.
Sneak In: Samstag, 23. September, 18.15 Uhr, Schauspielhaus, im Rahmen des Theaterfests (kostenfreie Karten sind erhältlich während des Theaterfests an der Tageskasse im Opernhaus) | Premiere: Samstag, 30. September, 19.30 Uhr, Schauspielhaus