© Kai Frommann
In unserer Rubrik „3 Fragen an …“ stellen wir euch Menschen aus Kassel und Nordhessen vor, die durch ihr persönliches und berufliches Engagement, ihr Talent oder ihre Kreativität, ihr Leben und Wirken in Kassel und Nordhessen auffallen. Diesmal gingen unsere Fragen an die syrisch-deutsche Künstlerin und Kunsthistorikerin Aliaa Abou Khaddour. Sie illustriert für nationale und internationale Magazine. In Kassel arbeitete sie unter anderem mit der GRIMMWELT, der documenta 14 und der documenta fifteen zusammen. Des Weiteren engagiert sie sich als Künstlerin des Kunstbalkons, des Organisationsteams 387 und im Vorstand von ARTvanced e. V. und steht im permanenten Dialog mit Kunst- und Kulturschaffenden.
Warum ist das Engagement bei ARTvanced so wichtig?
Mein Engagement bei ARTvanced ist mir bedeutend, da ich oft an Projekten außerhalb Kassels arbeite, alleine in meiner eigenen Welt. Die Möglichkeit, mich mit ARTvanced und anderen künstlerischen Projekten in Kassel zu verbinden, gibt mir das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein. Schon bevor ich Teil des Teams wurde, waren die ARTvanced-Veranstaltungen meine erste Anlaufstelle in der Kasseler Community. Als ich neu in der Stadt war und noch niemanden kannte, habe ich an ihren Events teilgenommen. Das war nicht nur kulturell bereichernd, sondern hat mir auch geholfen, mich von Anfang an mit der lokalen Kunstszene zu verbinden.
Deine kraftvollen Illustrationen zieren internationale Magazine? Was inspiriert dich?
Meine Inspiration ziehe ich aus dem bunten Mix des Lebens – sei es kulturelle Vielfalt, persönliche Erlebnisse oder die faszinierende Welt der Kunst. Die Herausforderung besteht oft darin, meine Arbeit auf einem soliden Konzept aufzubauen. Deshalb bin ich immer auf der Suche nach frischen Ideen. Spaziergänge in der Natur und Museumsbesuche sind für mich ideale Orte, um neue Impulse zu bekommen. Wenn mich mal eine künstlerische Blockade trifft, erinnere ich mich daran, warum ich überhaupt Kunst liebe – das bringt meine kreative Energie zurück.
Welche Projekte planst du für dieses Jahr?
Für die Editorial-Projekte kann ich oft nicht allzu weit im Voraus planen, da die meisten meiner Projekte ziemlich kurzfristige Deadlines haben. Aber für Kassel habe ich ein paar spannende Sachen in der Pipeline. Da wäre zunächst eine Ausstellung in der VHS zum Thema Rassismus, zu der ich eingeladen wurde. Außerdem stehen Workshops und Graffiti-Projekte an, bei denen ich mit dem Kulturzentrum Schlachthof und Hier im Quartier zusammenarbeite. Und dann ist da noch eine illustrierte Veröffentlichung in Zusammenarbeit mit dem Museum für Sepulkralkultur – das wird sicher ein interessantes Projekt. Als Kunsthistorikerin verfasse ich im Auftrag der Atassi Foundation wissenschaftliche Texte über die Geschichte der syrischen Illustration (1900–1960).Dieses Projekt liegt mir besonders am Herzen.