Ein Granitblock, von Ulrich Rückriem, 1982
Museumslandschaft Hessen Kassel, auf dem Freigelande des Museums Neue Galerie, Schöne Aussicht 1
Der vollständige Titel des Kunstwerks „„Ein Granitblock (330 x 180 x 100 cm) in 3 Teile gespalten / Der mittlere Teil in 4 Teile geschnitten / Alle Teile zur ursprünglichen Blockform zusammengefügt / Der untere Teil als Fundament in die Erde eingelassen“ benennt kurz und knapp, welche Arbeitsschritte der Bildhauer am Stein vorgenommen hat. Rückriems Umgang mit seinem Granitblock steht respräsentativ für eine Bildhauerei, die ihr Material nicht zerstört, indem sie ihm den Willen des Künstlers aufzwingt. Stattdessen will sie dem Künstler auf der Suche nach der verlorenen Glanzheit zu einer eigenen Ausdruckswirkung verhelfen.
Ulrich Rückriem ist ein in Köln und London lebender Bildhauer, der neben dem Minimalismus und der Prozesskunst auch der Konzeptkunst zugeordnet werden kann. Rückriem nahm seit 1966 an zahlreichen internationalen Gruppenausstellungen teil, darunter unter anderem 1972 an der Documenta 5 in Kassel, 1982 an der documenta 7, 1987 an der documenta 8 und 1992 an der documenta 9.