© Can Wagener
Rechte Gewalt nimmt Leben – damals wie heute. Die Ausstellungshalle der Kunsthochschule Kassel zeigt bis zum 12. Mai 2024 die Ausstellung „Offener Prozess“ zum NSU-Komplex und verortet damit lebendiges Erinnern als politischen Akt. Kassel erinnert mit dieser Ausstellung auch an zwei Menschen, die durch rechtsterroristische Gewalt in der Stadt ermordet wurden: Halit Yozgat (2006) und Walter Lübcke (2019).
Die Ausstellung „Offener Prozess“ zeigt die Auswirkungen rassistischer Gewalttaten. Sie macht sie am Beispiel des NSU-Komplexes sichtbar, dessen gesellschaftliche Aufarbeitung noch immer nicht abgeschlossen ist.
Zu oft sind es die Geschichten der Täter*innen, die im Mittelpunkt der Narrative stehen. Das Projekt „Offener Prozess“ des Vereins ASA-FF bricht mit dieser Tradition. Es versucht stattdessen, Betroffenen eine Stimme zu geben. Dabei rückt „Offener Prozess“ Migrationsgeschichten und migrantische Kämpfe sowie Kontinuitäten rechter und rassistischer Gewalt in den Fokus und schafft so die nötige Aufmerksamkeit für strukturellen und institutionellen Rassismus. Im Rahmen der Ausstellung wird die Historie des NSUKomplexes anhand individueller Geschichten geschildert. Mit dem Ansatz eines „lebendigen Erinnerns“ werden marginalisierte Perspektiven in den Mittelpunkt gerückt. Darüber hinaus stehen struktureller und institutioneller Rassismus im Visier der Ausstellung.
Noch bis zum 12. Mai 2024 | Eintritt ist kostenfrei.
Öffnungszeiten: Mittwoch, 15 – 20 Uhr | Donnerstag bis Sonntag, 13 – 18 Uhr
Ort: Ausstellungshalle, Kunsthochschule Kassel | Menzelstr. 13, 34121 Kassel