Die Künstler-Nekropole liegt im Habichtswald am Stadtrand von Kassel, nahe dem Bergpark Wilhelmshöhe. Initiiert wurde sie von dem Künstler Harry Kramer, der als Professor an der Kunsthochschule Kassel lehrte und Teilnehmer der documenta III war.
Rund um den Blauen See, einen stillgelegten Steinbruch, errichten Künstler von „documenta-Rang“ zu Lebzeiten ihre eigenen Grabmäler und lassen sich später dort bestatten. Geplant sind insgesamt 40 Grabmäler. Bedingung ist, dass der Wald des Landschaftsschutzgebietes nicht gestört wird und die Grabmäler sich selbst überlassen bleiben. Harry Kramer sah in dem Projekt Nekropole eine neue Form der Kunst im öffentlichen Raum und keinen elitären Friedhof. Er selbst hat auf ein Grabmal in der Nekropole verzichtet und ist dort 1997 anonym bestattet worden.
Träger der Nekropole ist eine Stiftung, die aus dem Privatvermögen Harry Kramers hervorgegangen ist. Ein Stiftungsrat berät über Künstlerinnen und Künstler, die eingeladen werden, ihr Grabmal in der Nekropole zu errichten. Unter www.izi.travel/de kann die APP „Die Künstler-Nekropole Kassel“ heruntergeladen werden.
Kürzlich wurde in der Künstler-Nekropole ein weiteres Grabkunstwerk eingeweiht. Die in Kassel aufgewachsene Künstlerin E.R. Nele erweitert mit ihrem „Gang“ die Nekropole im 30. Jahr ihres Bestehens mit einer beeindruckenden Edelstahlkonstruktion. Sie ist damit die zweite Frau, die dort ein Grabmal errichtet hat.