© Rolf Hiller
Rund um die Uhr im Einsatz.
Es fehlt bei der medizinischen Versorgung in deutschen Landen an allen Ecken und Enden: zu wenig Personal, zu wenig Betten, zu wenig Medikamente, zu wenig Rettungsfahrzeuge. Apotheken klagen seit Jahren, dass selbst einfache Arzneien wie Fiebersaft nicht mehr ausreichend verfügbar seien. Insgesamt fehlten derzeit hunderte Arzneien; teure Mittel gegen Krebs gebe es hingegen genug. Was tun? Kurzfristig gibt es keine Chance, die notwendigsten Medikamente wieder in Deutschland herzustellen. Wir sind weiter auf komplizierte Lieferketten angewiesen. Indien gilt mittlerweile als "Apotheke der Welt"; viele Vorprodukte kommen aus China und anderen asiatischen Ländern. Wer krank ist, braucht eine robuste Natur, gute Nerven und eine:n Mentor:in - sonst hat man es im deutschen Gesundheitssystem, das zu den teuersten der Welt zählt, nicht leicht.
Nicht auszudenken, wie die Lage in der Ukraine ist. Dort wird bei Notstrom operiert, dort haben die Menschen nur stundenweise Heizung und Wasser. Wie lange können sie der systematischen Zerstörung ihrer Infrastruktur durch russische Raketen und Kamikaze-Drohnen, hergestellt im Iran, noch standhalten? Wird es eine neue Flüchtlingswelle geben? Wären wir darauf vorbereitet? Darf man sich in Zeiten wie diesen an dem Weihnachtsoratorium von Bach freuen? Wir brauchen solche Freuden, um wieder aufzutanken, und hören das "WO" zum ersten Mal seit drei Jahren wieder in einer Kirche. Am nächsten Tag "tanken" wir weiter. Wir sind zu einem Hauskonzert eingeladen, bei dem Stephen Waarts (Violine) und Yannick Rafalimanana (Klavier) ein exquisites Programm auf allerhöchstem Niveau spielen. Die beiden Künstler haben wir in Kreisau beim sommerlichen Kammermusikfestival kennengelernt. Natürlich treffen wir an diesem Berliner Abend viele Freund:innen von Krzyżowa Music. Herzerwärmend und so wichtig in diesen Tagen!
Mit vollem Tank & guter Stimmung in eine neue Arbeitswoche. Wir versuchen wie alle, die wir kennen, Energie zu sparen, und heizen nur noch Räume, in denen wir uns gerade aufhalten. Am Rechner sitze ich in eine Decke gehüllt. Niemand weiß derzeit, was der vom Kanzler verkündete Doppel-Wumms genau kosten wird. Teuer wird es für den Staat wieder einmal; dieses Hilfspaket soll ungefähr 60 Milliarden Euro kosten. 80% der letzen Abrechnung für Gas und Strom bekomme man zum gleichen Preis wie im letzten Jahr. Trösten mag eine Meldung aus Amerika. Dort ist es erstmals gelungen, bei einer Kernfusion mehr Energie zu erzeugen als man benötigt, um diesen Prozess in Gang zu setzen. So könnte klimaneutral und sicher quasi unbegrenzt Energie erzeugt werden. Das wird indes noch Jahrzehnte dauern. Zu spät, um die Klimaerwärmung noch zu stoppen. Leider!
Erk Walter
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