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Im Berufsorientierungsprojekt „Energiewende-Held*innen“ können Schülerinnen und Schüler die Energiewende praktisch erfahren
Die Umsetzung der Energiewende erfordert schon heute eine Vielzahl engagierter Fachkräfte. Besonders in handwerklich geprägten Bereichen der Energiewirtschaft, dem Bau-, Ausbau, Elektro- und Metallgewerbe sehen wir uns mit einem ausgeprägten Fachkräftemangel konfrontiert. Gleichzeitig sind genau diese Berufsgruppen für die Umsetzung der Energiewende unverzichtbar, denn sie sind es, die Photovoltaikmodule auf Dächern anbringen und Wärmepumpen in Gebäuden installieren.
Dieser Herausforderung widmet sich die eintägige Berufsorientierungsveranstaltung „Rein ins Handwerk – ran an die Energiewende“, welche die Energieagentur Energie 2000 an den Schulen im Landkreis Kassel umsetzt. Das Angebot ist Teil des Berufsorientierungs-Projekts „Energiewende-Held*innen“, das von der LEA (Landes Energie Agentur) Hessen GmbH und dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen gefördert und von der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung Hessen e.V. koordiniert wird.
Die 8R2 der Walter-Lübcke-Schule ist eine von fünf Klassen, die an dem Angebot teilgenommen haben. „Die Energiewende betrifft uns jetzt und wenn die Schüler*innen einen Einblick in dieses vielseitige Berufsfeld der erneuerbaren Energien bekommen können, bleibt es in den Köpfen“, erklärt Lehrerin Sonja Dornseiff. Der Kern des Projekttages ist die Besichtigung eines lokalen Projekts der Energiewende, begleitet von Fachkräften aus dem entsprechenden Berufsfeld.
Der Tag beginnt mit einem interaktiven Workshop zur Energiewende und dafür relevanten Ausbildungsberufen. Die Methoden sind vielfältig: angefangen bei einem Klimabingo über Kleingruppenarbeit zur Umsetzung der Energiewende zu Hause, bis zu Thementischen zu den Berufsfeldern. Mit diesem Wissen ausgestattet, ging es im zweiten Teil des Tages zu einem der größten Photovoltaikfelder Hessens, dem Solarpark Wolfhagen. Vor Ort empfing Elektrotechnikmeister Herr Heinemann die Jugendlichen. Beim gemeinsamen Begehen der riesigen Photovoltaikflächen erklärte er unter anderem die Funktionsweise der Wechselrichter. Im Anschluss besuchte die Klasse noch das Lager der BLG Solar Project GmbH. Herr Heinemann berichtete dort von seinem persönlichen Werdegang und seinem Arbeitsalltag. Die zahlreichen Fragen seitens der Klasse waren ein positives Feedback des Austauschs. Neben neuen Erkenntnissen über die Energiewende war dieser für einige Jugendliche vielleicht ein erster Anstoß, sich später in diesem Berufsfeld einmal wiederzufinden. Ein wichtiger Schritt in die Zukunft, denn „wir brauchen motivierte junge Leute“, betonte der BLG-Mitarbeiter.