© Lina Ehrentraut | Aus 'Melek und Ich'
Das Kunsthaus Göttingen präsentiert bis zum 10.11.2024 die international besetzte Gruppenausstellung „Togetherness“. Gezeigt werden künstlerische Positionen, die die vielseitigen Facetten von Freundschaft, Zugehörigkeit, Liebe und (queeren) Beziehungen im Medium Comic und Graphic Novel erforschen. Die Zeichner*innen beschäftigen sich mit gesellschaftlichen Normen, Rollenklischees, Intimität, Körper- und Geschlechtsvorstellungen, Identitätsfragen und Selbstoptimierung. Die gezeigten Arbeiten umfassen persönliche Erfahrungen, Gesellschaftsbeobachtungen, fantastischen Geschichten und humorvolle Erzählungen. In der Ausstellung werden Zeichnungen und Texte von Nino Bulling (*1986, Deutschland), Lina Ehrentraut (*1993, Deutschland), Tommi Parrish (*1989, Australien) und Marijpol (*1982, Deutschland) gezeigt und teils durch skulpturale Arbeiten und Objekte ergänzt.
In seinem 2022 erschienenen Buch „Abfackeln“ erzählt Nino Bulling die Geschichte von Ingken, die sich nicht mehr als Frau fühlt und auf der Suche nach einer selbstbestimmten Identität ist. Bulling zeichnet die persönliche Krise und Umbrüche vor dem Hintergrund globaler Klimaveränderungen nach. Lina Ehrentraut beschäftigt sich in „Melek und ich“ mit Selbstliebe und unterschiedlichen Facetten des Ichs. Sie entwirft eine fiktive Wissenschaftlerin, der es gelingt, einen Körper zu bauen, mit dem sie in parallele Welten reisen kann, wo sie auf sich selbst trifft. In den Arbeiten von Tommi Parrish aus „Menschen vertrauen“ geht es um die Frage, wie wir Nähe und Vertrauen in Beziehungen aufbauen können und wo Grenzen zu Intimität verlaufen. Marijpol erzählt in „Hort“ von drei außergewöhnlichen Frauen, die in einer Wohngemeinschaft leben. Ihre Lebensentwürfe sind von Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung geprägt, bis sie eines Tages drei verlassene Kinder bei sich aufnehmen.