© Hessen Kassel Heritage | Mirja van Ijken
Die kleine, aber feine Schau zeigt mechanische Uhren, wie sie im historischen Kontext genutzt und zur fürstlichen Repräsentation eingesetzt wurden. Ein besonderes Highlight sind Filminstallationen, in denen Besucherinnen und Besucher einen Einblick in die Funktionsweise von Taschenuhren und ihren Uhrwerken erhalten. Seit ihrer Erfindung im späten 13. Jahrhundert gelten mechanische Uhren wie auch heute noch als begehrte Statussymbole. Sie verbinden unerschöpfliche Möglichkeiten zur schmuckvollen Gestaltung ihres Äußeren mit technischer Raffinesse und Erfindergeist im Inneren. Der messtechnische Nutzen von Uhren im Allgemeinen stellte sich erst allmählich ein, als wissenschaftliche Aufgabenstellungen Uhrmacher herausforderten, die Ganggenauigkeit der Uhrwerke zu erhöhen. Im 16. Jahrhundert trug vor allem Kassel zu dieser technischen Entwicklung bei: Der „Astronomen-Landgraf “ Wilhelm IV. arbeitete seit 1560 mit hervorragenden Uhrmachern wie dem Schweizer Jost Bürgi daran, Uhren technisch so zu verfeinern, dass sie auf der landgräflichen Sternwarte als minutengenaue Zeitmesser wissenschaftlich genutzt werden konnten. Dies galt um 1600 aufgrund der sprichwörtlichen Ungenauigkeit der mechanischen Uhren als Utopie.
Laufzeit: 25.10.2024 bis 15.06.2025