FSK 16
Montreal anno 2022: Das Entsetzen in der Bevölkerung über jene grauenhaften Verbrechen, die man Ludovic Chevalier (Maxwell McCabe-Lokos) zur Last legt, ist riesig – drei minderjährige Mädchen soll er entführt, sexuell missbraucht und per Livestream im Dark Web gegen Bezahlung zu Tode gefoltert haben. Da der Prozess öffentlich anberaumt wurde, finden sich tagtäglich jede Menge Schaulustige im Gerichtssaal ein – darunter das internet-affine Online-Poker-Ass Kelly-Anne (Juliette Gariépy), die der Argumentation von Chevaliers auf unschuldig plädierender Verteidigung mitnichten glaubt. Von ihrer Saal-Bekanntschaft Clementine (Laurie Babin) wird Kelly-Anne alsbald in intensive Debatten über Schuld oder Unschuld des Angeklagten verwickelt, wird von ihr dazu gedrängt, das Dark Web nach weiteren Details zum Fall zu durchstöbern. Derweil liegt Regisseur Pascal Plante viel daran, die Motivation seiner Figuren bis zuletzt im Vagen zu belassen. Anstatt die im Prozess vorgelegten Beweisvideos aus dem Folterkeller zu zeigen, wird dem Zuschauer nurmehr die Tonspur zugänglich gemacht, die in Zusammenhang mit den Reaktionen der Anwesenden für effektiven Thrill sorgt – und „Red Rooms“ gekonnt über gängige Slasher-Produktionen hinaushebt.
Start: 07.11.2024 (118 Minuten) Kanada 2023, mit Juliette Gariépy, Laurie Babin, Elisabeth Locas, Maxwell McCabe-Lokos, Natalie Tannous, Guy Thauvette
FSK 16
Redaktion: Horst E. Wegener