
© Hessen Kassel Heritage
Die Museen, Schlösser und Parks von Hessen Kassel Heritage beherbergen kostbare Kultur- und Naturgüter, die es zu schützen gilt. Als empfindliche Ökosysteme, die auf eine zuverlässige Umgebung und stabile Klimaverhältnisse angewiesen sind, gilt es sowohl die kunst- und kulturhistorischen Sammlungen als auch die Architektur- und Gartendenkmäler vor sich verändernden Umwelteinflüssen zu schützen.
Dabei leisten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Hessen Kassel Heritage innerhalb ihrer sehr unterschiedlichen Tätigkeitsbereiche jeden Tag aufs Neue einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit in der Landeseinrichtung. Einen kleinen Einblick möchten wir im Folgenden geben.
Eco Fashion und Upcycling
Gemeinsam mit dem Unternehmen Soki aus Kassel ergänzt Hessen Kassel Heritage ab sofort die Produktpalette in den Museumsshops. Hier finden Interessierte die unterschiedlichsten Produkte wie aus ausgedienten Bannern und Fahnen hergestellte Shopper, Kulturbeutel oder Papierkörbe. Damit erweitern Hessen Kassel Heritage und Soki die nachhaltige Produktlinie von Turnbeuteln, Haargummis oder Kinderkronen aus Stoffresten der Textilrestaurierung, die es bereits seit 2024 in den Museumsshops zu kaufen gibt. Soki – das steht für Eco Fashion made in Kassel. Unter dem Motto „Don’t worry, wear happy!“ kreiert die Gründerin Kira Kimm seit 2015 nachhaltige Streetwear-Kollektionen aus natürlicher Bio-Baumwolle und upgecycelter Bettwäsche. Soki steht für den Wunsch, die traditionelle Handwerkskunst der Schneiderei mit den Prinzipien der Fair Fashion zu vereinen. Mit viel Liebe und Leidenschaft für Mode, Mensch und Umwelt und der Methode des Upcyclings entstehen so handgemachte Boxershorts und Hemden aus Omis alter Bettwäsche und zeitlos-klassische Streetwear-Kollektionen aus reinster Bio-Baumwolle. Das passt inhaltlich zu der Nachhaltigkeitsstrategie von Hessen Kassel Heritage. Im Museumsbetrieb anfallende Materialien können so nachhaltig und regional upgecycelt werden.

© Hessen Kassel Heritage
Denkmalschutz = Naturschutz
Historische Gärten verbinden wir auf den ersten Blick nicht mit Naturschutz oder Artenvielfalt. Sie werden unter Schutz gestellt, weil sie bedeutende Epochen der Geschichte bewahren und anschaulich vermitteln. Dennoch fördern die Arbeiten, die ihrer Pflege und dem Erhalt dienen, die Bewahrung von wichtigen Ökosystemen, sie fördern Biodiversität und schützen aktiv wertvolle Naturlandschaften. Auch in den Gartendenkmälern wie dem Bergpark Wilhelmshöhe oder der Karlsaue gehen Pflege und Erhalt einher mit naturschützenden Maßnahmen. Bspw. werden im Sommer weite Wiesenbereiche nicht gemäht. Die Heuwiesen dienen als Schutzraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Herabfallendes Herbstlaub wiederum wird erst im Frühjahr entfernt und bleibt über den Winter als Futter und Rückzugmöglichkeit liegen. Hessen Kassel Heritage nutzt in der Garten- und Landschaftspflege weitestgehend Elektrogeräte wie Heckenscheren oder Rasenmäher und tauscht im Fuhrpark Fahrzeuge mit Dieselmotor gegen elektrobetriebene Motoren aus. Außerdem steigen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Elektrofahrräder um, um die Parks möglichst autofrei zu halten. Die Umstellung auf Elektromobilität passiert im laufenden Betrieb und wird nach und nach ausgebaut. Die Umstellung reduziert Abgase und Lärm und macht so nicht nur den Aufenthalt der Parkgäste angenehmer, sondern erhöht auch die Arbeitsqualität der Mitarbeitenden.
Bewusst drucken
Den Prozess des Rebrandings seit 2023 hat Hessen Kassel Heritage genutzt, um sich wiederholende Projekte und eingespielte Prozesse aktiv zu überdenken. In dem Zusammenhang sind bspw. Drucksachen stark reduziert worden. Gedruckt wird jetzt ausschließlich auf Recyclingpapier. Wo Printprodukte wiederverwendet werden können entstehen Upcycling-Produkte wie bspw. schicke Schreibblöcke. Im Ausstellungsbau wurden modulare Möbelsysteme angeschafft, die sich an die Bedürfnisse der jeweiligen Sonderausstellung anpassen lassen und wiederverwendet werden können. Die digitale Vermittlung für sowohl Dauer- als auch Sonderthemen wurde mit der App „100 Meisterwerke“ ausgebaut und ersetzt und auch das Besucherleitsystem funktioniert bereits an den Musemsstandorten und in den Besucherzentren über digitale Anzeigen. Auch hier ist ein zukünftiger Ausbau geplant.