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Zwischen Bergpark und Fulda, Märchenwelt und Museumsnacht, Stadtfest und Silent Disco: Kassel zeigt sich 2025 einmal mehr von seiner vielseitigsten Seite. Und wer denkt, die documenta-Stadt könne nur Kunst im Fünfjahresrhythmus, hat den Veranstaltungskalender ab Ende Mai vermutlich noch nicht durchgeblättert. Es ist nämlich erstaunlich, wie viel Sommer, Musik, Kultur und Kulinarik sich hier auf wenigen Quadratkilometern entfalten.
Es gibt sie, diese Fixpunkte im Kasseler Veranstaltungskalender, die man sich besser jetzt schon notiert, falls man 2025 nicht wieder nur davon hört, was man alles verpasst hat. Das Kulturzelt am Auedamm wird auch in diesem Jahr wieder zum Epizentrum für Konzertfreunde und Kabarettliebhaber.
Zwischen Juni und August geben sich Musiker, Comedians und Grenzgänger aller Genres die Klinke in die Hand. Wer klug ist, sichert sich die Tickets früh, denn das Zelt ist kleiner als der Hype und gerade deshalb so beliebt.
Anfang August kommt dann der Zissel. Kassels traditionsreichstes Volks- und Wasserfest lässt die Fulda zu einer schwimmenden Bühne werden. Boote mit bunten Lampions, ein Festumzug auf dem Wasser, Konzerte, Karussells und ein nächtliches Lichtermeer. Das Ganze kombiniert mit einem Publikum, das sowohl Gummistiefel als auch Glitzeroutfits tragen kann, je nach Tageszeit.
Im Juli übernimmt das Kasseler Stadtfest die Innenstadt. Auf mehreren Bühnen treten lokale Helden und nationale Acts auf, dazwischen tummeln sich Foodtrucks, Straßenkünstler und tanzwütige Nachtschwärmer. Wer Kultur liebt, aber Menschenmassen scheut, findet seinen Platz bei der Museumsnacht Ende August. Über 40 Institutionen, von Museen über Galerien bis hin zu kleinen Kulturzentren, öffnen bis Mitternacht ihre Türen, oft mit Live-Musik, Kunstaktionen und Performances, die es sonst nicht zu sehen gibt.
Wem der Sinn nach Grandezza steht, notiert sich die Open-Air-Konzerte im Bergpark. Wenn dort abends Streicher ansetzen und das Schloss in goldenem Licht erstrahlt, wirkt selbst ein Donnerstag plötzlich wie ein kleiner Urlaub.
Für Musikfans, Genießer und Nachteulen
Nicht alles muss gleich ein Großevent sein. Manche Highlights passieren leise, überraschend oder zwischen zwei Haltestellen. Silent Discos zum Beispiel. Wer abends Menschen mit Kopfhörern in rhythmisch chaotischer Einigkeit tanzen sieht, hat vermutlich gerade eine erwischt. Diese Kopfhörerpartys finden immer häufiger in Parks, auf Parkdecks oder auf Hinterhöfen statt, mit mehreren Musikkanälen und einem charmanten Hauch von Anarchie.
Das Street Food Festival im Sommer zieht mit dampfenden Pfannen, duftenden Teigtaschen und brutzelnden Burgern durch Kassel. Hier probieren sich Foodies durch die Welt und stolpern zwischendurch in DJ-Sets, Feuershows oder mobile Cocktailbars. Die Atmosphäre: Festival light, mit Pappteller und Gin Tonic in der Hand.
Ein Geheimtipp ist die Spielbank Kassel. Neben dem klassischen Spielbetrieb gibt es regelmäßig Events mit Musik, Mottos und Überraschungen. Von Casino Royale bis After Work Clubbing. Der Eintritt ist erschwinglich, der Dresscode sorgt für einen Hauch Glanz und das Publikum ist angenehm gemischt.
Wer das Flair genießen will, aber lieber digital bleibt, setzt auf Anbieter Mega Dice. Ein Online-Glücksspielportal, das Casino-Atmosphäre auf den Bildschirm bringt und sich perfekt in einen entspannten Abend daheim einfügt. Und wer am liebsten über den Dächern sitzt, findet in wechselnden Rooftop-Bars die perfekte Kulisse für elektronische Sets, Sonnenuntergänge und spontane Tanzeinlagen.
Wo Erlebnis auf Entspannung trifft
Es gibt Abende, da möchte man nicht feiern, sondern einfach genießen. Für genau diese Momente bietet Kassel einige Veranstaltungen, die Erlebnis und Entspannung verbinden. Picknickkonzerte etwa.
Der Name ist Programm: Decke, Snacks, Lieblingsmenschen und eine Bühne irgendwo im Grünen. Gespielt wird alles von Indie bis Klassik, mal auf der Karlsaue, mal im Nordstadtpark. Abends dann das Open-Air-Kino. Nicht im Autokinoformat, sondern mit Liegestühlen, Decken und einem Filmklassiker vor der Nase. Die Locations wechseln, die Stimmung bleibt: nostalgisch und ein bisschen magisch.
Auch kulinarisch wird es nie langweilig. Weinabende mit Livemusik, Street-Food-Tastings mit regionalen Köchen oder kleinen Märkten, bei denen man sich durch Dips, Tapas und lokale Spezialitäten kosten kann. Oft mit Musik oder Kunst im Gepäck. Wer sich nach noch mehr Langsamkeit sehnt, findet sie bei Yoga-Sessions im Park, begleitet von Live-Instrumenten oder Klangschalen. Kein Lärm, keine Bühne, nur Bewegung und Musik.
Was für Familien, Kinder und Kulturentdecker besonders spannend ist
Kassel kann auch kinderfreundlich sein und das ist besser als so mancher Freizeitpark. Die Grimmwelt bietet im Sommer ein spezielles Programm für Familien: Märchenstunden, Bastelworkshops, Sprachspiele und Theaterstücke auf der Dachterrasse. Alles liebevoll gestaltet, mit viel Raum für Fantasie.
„Sommer im Park“ bringt Kultur direkt ins Viertel. In wechselnden Grünanlagen gibt es Theater für Kinder, Clowns, Jongleure, Zirkusaktionen zum Mitmachen und Musik zum Mitsingen. Das Beste daran: Die meisten Veranstaltungen sind kostenlos. Auch beim Zissel gibt’s Programm für die Kleinen. Vom Entenrennen bis zum Kinderkarussell ist alles dabei, was zwischen Zuckerwatte und Wasserkanonen für Begeisterung sorgt. Selbst die Museumsnacht öffnet sich mit interaktiven Stationen und Kinderführungen für ein jüngeres Publikum. Für Familien ist das besonders attraktiv, weil es wenig kostet, viel bietet und Orte wie die Karlsaue oder der Friedrichsplatz durch ihre zentrale Lage gut erreichbar sind.
Kunst, Szene, Überraschung
Wer die klassischen Bühnen durch hat, findet in Kassels Off-Kultur ein zweites Zuhause. Die Kunsthochschule öffnet im Juli wieder ihre Türen zum jährlichen Rundgang. Studierende präsentieren ihre Arbeiten, von Performance über Mode bis Illustration. Das Ganze wirkt mehr wie ein Festival als eine Ausstellung.
Pop-up-Märkte schießen derweil aus dem Boden. Oft in leerstehenden Läden, Hinterhöfen oder auf Parkflächen, bieten sie Handmade-Produkte, Vintage-Kleidung, Kunstobjekte und DJs, die irgendwo zwischen Vinyl und Gin Tonic auflegen. Spontane DJ-Sets und Nachtflohmärkte sorgen für urbane Club-Atmosphäre.
Oft kommuniziert über Telegram-Kanäle oder Instagram-Stories. Dazu Spoken-Word-Nächte, Lesungen im Sitzen auf Pflastersteinen und Mini-Konzerte im Hinterzimmer eines Plattenladens. Das ist Kassel, wenn niemand hinschaut.