Was bedeutet Corona für deine Branche, Institution oder Deinen Beruf?
Durch die Krise ist sehr deutlich geworden, wie existentiell viele der Berufe, in denen vor allem Frauen arbeiten, für die Gesellschaft sind: In der Pflege und im Gesundheitswesen, in den erzieherischen Berufen, aber eben auch im Einzelhandel, wo das sonst nicht so anerkannt wurde. Ich würde mir wünschen, dass sich die gewachsene Wertschätzung später auch in einem höheren Verdienst ausdrücken wird. Außerdem ist das Bewusstsein dafür gewachsen, dass insbesondere Beratungsstellen und Zufluchtsstätten, die von Gewalt betroffenen Frauen und Kindern helfen, zu wenig Kapazitäten haben. Auch dafür ist unser Blick geschärft worden.
Wie gehst du persönlich damit um?
Ich mache mir natürlich Sorgen um alle, die gesundheitlich oder wirtschaftlich existentiell betroffen sind. Aber wir sind als Familie viel mehr zusammen als sonst, das ist schön, und ich habe die Zeit genutzt, um mich bei vielen Freundinnen, Freunden und Bekannten zu erkundigen, wie es ihnen geht.
Was wünschst du dir?
Dass wichtige Erkenntnisse aus der Krise auf allen Ebenen bleiben: für Pandemiepläne, einen Ausbau des Hilfesystems bei Gewalt, aufeinander achten und vieles andere mehr.