Der Wettbewerb ist Teil von Blind Spots in the Sun – einer Reihe von Kunstinterventionen in Kassel, in denen sich der Künstler Henrik Langsdorf mit Kolonialismus, kollektivem Gedächtnis und Rassismus in Deutschland auseinandersetzt. Primär afrodeutsche Künstler, Illustratoren und Designer sowie BIPoC (Black, Indigenous und People of Color) aus ehemaligen deutschen Kolonien und deren in Deutschland ansässiger Diaspora können bis zum 15. Mai auf www.blindspotsinthesun.org ihre Plakatentwürfe einreichen.
Der Name Blind Spots in the Sun leitet sich von dem berüchtigten Satz „Auch wir fordern unseren Platz an der Sonne“ ab, mit dem der deutsche Außenminister Bernhard von Bülow 1897 die Kolonialpolitik des Kaiserreichs beschrieb. Er spielt auf die vielen blinden Flecken an, die es im deutschen Bewusstsein angesichts dieses Kapitels seiner Geschichte noch immer gibt, und wie er dazu beigetragen hat, eine subtilere Form des Rassismus in der deutschen Psyche zu verankern, die bis heute virulent ist.
Eine prominent besetzte Jury wird vier Gewinner ermitteln, deren Plakatentwürfe auf großen Werbeflächen in Kassel plakatiert werden. Weitere Entwürfe werden auf Facebook, Instagram und in einer Ausstellung im August in Kassel gezeigt.