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Es gibt wohl kaum ein Alltagsthema, das sich in den vergangenen Jahren so unauffällig und gleichzeitig so radikal gewandelt hat wie das Bezahlen. Während noch vor nicht allzu langer Zeit der Griff zum Portemonnaie fast reflexartig im Bargeldfach endete, dominieren heute Bezahlkarten und Smartphones an der Kasse quer durch die Bevölkerung. Das spiegelt nicht nur eine neue Payment-Präferenz wider, sondern ist zugleich auch Ausdruck eines neuen Konsumalltags.
Zahlungsverhalten im Wandel: Von der Barzahlung zur digitalen Transaktion
Es ist nicht lange her, da galt Deutschland noch als Bollwerk des Bargelds. Scheine und Münzen dominierten die Kassenzone, und die Kartenzahlung stellte nur eine nette Alternative dar. Doch dieses Bild hat sich mittlerweile verschoben. Zwar langsam, aber doch unübersehbar.
So wurden im Jahr 2023 laut Bundesbank erstmals weniger als 60 % der Einkäufe bar bezahlt und die Tendenz ist deutlich sinkend. Die Menschen bezahlen vermehrt mit Karte. Oft kontaktlos, manchmal sogar im Vorbeigehen.
Völlig normal ist das Bezahlen ohne Bargeld natürlich im Internet. Ob in den vielen Online-Shops oder im virtuellen Casino – auch hier wird Geld ausgegeben und eingenommen, und die Popularität steigt.
Kein Wunder also, dass etwa das Angebot an Online-Casinos mittlerweile riesig ist. Dementsprechend lohnt sich ein Blick auf den Vergleich, der digitale Casinos mit Echtgeld verglichen hat – zu groß sind inzwischen die Unterschiede der Anbieter auf dem auch hier zunehmend digitalisierten Markt.
Trotzdem ist das Bargeld natürlich noch lange nicht ganz verschwunden. Viele Menschen nutzen es weiterhin für kleinere Beträge, in manchen Situationen bleibt ihnen dabei auch überhaupt keine Wahl. Und wer glaubt, dass nur die ältere Generation am Bargeld hängt, täuscht sich. Auch jüngere Menschen greifen durchaus noch zum Schein oder Klimpergeld – meist jedoch nicht mehr aus Überzeugung, sondern aus purer Gewohnheit.
Digitale Bezahllösungen auf dem Vormarsch: Mobile Payment, Wallets & Co.
Inmitten des Booms von digitalen Bezahllösungen feierten zuletzt Wallets ihren Durchbruch, allen voran Apple Pay und Google Pay. Wer heute im Supermarkt mit Smartphone oder Smartwatch bezahlt, erntet längst keine bewundernden oder erstaunten Blicke mehr. Besonders bei jungen Erwachsenen gehört das mobile Bezahlen zum Alltag.
Technisch ist all das möglich dank NFC – der kleinen Funktechnologie, die auch in jedem modernen Reisepass steckt. Mittlerweile sind rund 90 % aller Kartenzahlungen kontaktlos, also ohne PIN. Das ist nicht nur praktisch, sondern vor allem auch schnell. Allerdings hat das alles auch seine Tücken.
Noch hat nicht jeder Mensch das passende Smartphone oder weiß, wie solche Wallets eingerichtet werden. Und trotz funktionierender Sicherheitssysteme, z.B. Face ID, Fingerabdruck oder Zwei-Faktor-Authentifizierung, ist das Vertrauen in die Sicherheit dieser Systeme vielerorts noch ausbaufähig.
Payment-Präferenzen: Unterschiede zwischen Generationen, Regionen & Lebenswelten
Die individuellen Payment-Präferenzen sind bei Weitem kein reines IT-Thema, sondern oft auch eine Frage von Gewohnheit, Bildung und Wohnort. Die Digital Natives – also jene, die mit dem Smartphone aufgewachsen sind – haben in der Regel keine emotionale Beziehung zu Bargeld. Sie lernten den digitalen Vorgang beim Bezahlen von Beginn an kennen.
Anders sieht es bei älteren Menschen aus. Bei ihnen hat Bargeld oft noch einen hohen Stellenwert – nicht nur als Zahlungsmittel, sondern auch als Symbol für Kontrolle, Sicherheit und Unabhängigkeit. Ganz nach dem Motto: Was man in der Hand hat, ist real – was über das Handy oder die Bezahlkarte läuft, wirkt dagegen für viele von ihnen noch immer irgendwie abstrakt. Auch geografisch zeigen sich Unterschiede: Wer zum Beispiel aufs Land fährt, merkt schnell: Hier geht vieles noch in bar. Dafür verantwortlich ist neben der meist älteren Bevölkerungsstruktur vor allem eine schlechtere digitale Infrastruktur.
Nicht zuletzt spielt auch die individuelle Lebenssituation eine Rolle: Wer regelmäßig im Internet einkauft oder mit bzw. in der digitalen Welt arbeitet, wird beim Bezahlen eher zur Karte oder App greifen. Wer seine Einkäufe dagegen ausschließlich im stationären Einzelhandel tätigt, bleibt nicht selten dem Bargeld treu.
Anpassung an veränderte Präferenzen: Einzelhandel, Behörden & Co.
Selbstverständlich hat der Handel längst verstanden, dass das Angebot moderner Zahlungsoptionen mittlerweile nahezu unausweichlich ist. Mehr als 80 % der Verkaufsstellen akzeptieren heute bereits Kartenzahlungen. Was vor zehn Jahren noch eine Ausnahme war, ist inzwischen Standard – vor allem in der Gastronomie und bei Dienstleistern.
Auch die Behörden tragen diesen Wandel mit. Immer mehr Städte ermöglichen mittlerweile digitale Zahlungen in Ämtern. Mancherorts wird sogar nur noch in Ausnahmen Bargeld akzeptiert, während Karten- oder Online-Zahlungen explizit gewünscht sind. Es ist ein Wandel, der nicht nur regelmäßig für Diskussionen sorgt, sondern auch Geld kostet.
So gibt es moderne Lesegeräte nicht umsonst und Kartenzahlungen ziehen Gebühren nach sich. Dazu kommt, dass jede Technik irgendwann gewartet werden muss. Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen mit schmalem Budget stellt das eine echte Hürde dar. Doch die Erwartungen der Kundschaft steigen – und damit der Druck zur Anpassung.
Zukünftige Trends im Payment
Ausruhen können sich jedoch auch die nicht, die bereits die aktuellen Zahlungsmethoden anbieten. Denn die Zukunft verspricht stetig neue Innovationen im Payment-Sektor. Bezahlen soll noch bequemer, schneller und vernetzter funktionieren. Omnichannel ist das Zauberwort: Ob online, mobil oder im Geschäft – der Bezahlvorgang soll überall gleich einfach funktionieren.
Bereits heute befinden sich Instant Payments auf dem Vormarsch: Dank Echtzeit-Überweisungen ist das Geld innerhalb weniger Sekunden beim Empfänger – keine Wartezeiten, keine Buchungsläufe. Auch der digitale Euro ist im Gespräch. Ziel ist es, eine europäische Alternative zu privaten Wallets zu bieten, ohne dabei das Bargeld zu verdrängen.
Mit Blick auf das zukünftige Zahlungsuniversum dürfen natürlich auch Kryptowährungen nicht fehlen. Noch sind die sogenannten Kryptos oft eine Spielerei, doch das kann sich schon bald ändern. Und auch Künstliche Intelligenz wird immer stärker in moderne Payment-Prozesse eingebunden – zum Beispiel zur Betrugserkennung.
Fazit: Payment-Entwicklung als Spiegel gesellschaftlichen Wandels?
Im internationalen Vergleich liegt die Bundesrepublik bei elektronischen Transaktionen pro Kopf aktuell im Mittelfeld. An der Spitze liegen unter anderem die skandinavischen Länder, aber auch Südkorea oder China. Grund dafür, dass Deutschland diesbezüglich ein wenig hinterherhinkt, ist auch die Liebe vieler Menschen hierzulande zum Bargeld: Rund 68 % der Deutschen möchten, dass das Bargeld erhalten bleibt.
So hat Bargeld in Deutschland nach wie vor einen Sonderstatus inne. Für nicht wenige Menschen in Deutschland ist es noch immer mehr als nur ein Zahlungsmittel und wird mit Freiheit, Kontrolle und Sicherheit verbunden. Trotzdem schreitet der Wandel beim Bezahlen auch hierzulande weiter voran. Zwischen Bargeldliebe und Digitaloptimismus entsteht so eine neue, dynamische Bezahlkultur.