
Wenn Annalena Baerbock nach Kassel kommt, ist immer viel los. Zuletzt war die grüne Außenministerin im Oktober 2023 im Hallenbad Ost und sprach vor etwa 400 Leuten zur Landtagswahl. Damals mussten etwa 200 Menschen vor der Halle bleiben, weil es keinen Platz mehr gab. Das sollte diesmal nicht passieren. Der Festsaal in der Stadthalle fasst knapp 1.500 Plätze. Und die reichten gerade so.
Zum erneuten Besuch von Annalena Baerbock am 16. Januar 2025 war die Kasseler Stadthalle fast voll besetzt, um die Spitzenpolitikerin von Bündnis 90/ Die Grünen zu sehen. Auf der Bühne in grünem Design eröffnete der Kreissprecher Lucian Hanschke die Veranstaltung. Der Kasseler Bundestagsabgeordnete Boris Mijatovic begrüßte zudem die Menschen an den Bildschirmen, denn zum ersten Mal übertrug die Grüne Partei den Wahlkampfauftritt im Netz. Die Menschen im Saal jubelten lautstark und gaben so ein sympathisches Bild der nordhessischen Metropole in die digitale Welt. Natürlich wurde auch über Politik gesprochen. Mijatovic war lange in der Kasseler Kommunalpolitik aktiv. Als Mitgründer von Streetbolzer und des politischen Straßenfußballturniers „Kick-rechts-weg“ hat ihn dieses Engagement nun in den Deutschen Bundestag gebracht. Dennoch mache er weiterhin Politik mit den Menschen vor Ort und nehme dieses Engagement vieler sozialer Einrichtungen, Unternehmen und Projekte aus Kassel mit nach Berlin. Annalena Baerbock stellte diese Bedeutung von Chancengleichheit und gesellschaftlicher Vielfältigkeit heraus, für die Mijatovic in zahlreichen Projekten von Sport und Integration in Kassel bekannt ist. Entschieden sprach sie sich gegen Verfassungsfeinde aus, die offen die Abschiebung von Millionen Migrantinnen und Migranten fordern. Sie plädierte für einen sozial-ökologischen Wandel, der Arbeitsplätze schaffen, Klima schützen und die Industrie zukunftsfähig machen kann. Baerbock unterstrich, dass eine wertebasierte Außenpolitik eng mit einer fairen und gerechten Wirtschafts- und Handelspolitik verbunden sei.

In Bezug auf den Nahostkonflikt kam es zu kritischen Zwischenrufen, die Baerbock aufgriff und mit ihrer Arbeit in der Region beantwortete. Der Waffenstillstand in Nahost ebenso wie die Entwicklung in Syrien gäben Anlass zu Hoffnung, erforderten aber weiterhin hohen persönlichen Einsatz, den sie bereit ist, weiter zu leisten. Dafür braucht es „Europe United“, eine vereinte europäische Stimme, die geschlossen und gemeinsam auftritt, insbesondere vor dem Hintergrund des andauernden Krieges Russlands gegen die Ukraine. Zum Abschluss appellierte Baerbock an die Wählerinnen und Wähler in Kassel, am 23. Februar 2025 mit beiden Stimmen Bündnis90/Die Grünen zu wählen.