© Nicolas Wefers
In unserer Rubrik „3 Fragen an …“ stellen wir euch Menschen aus Kassel und Nordhessen vor, die durch ihr persönliches und berufliches Engagement, ihr Talent oder ihre Kreativität, ihr Leben und Wirken in Kassel und Nordhessen auffallen. Diesmal gingen unsere Fragen an Martin Schmidl. Seit dem 1. November 2021 ist er Rektor der Kunsthochschule Kassel und nun tritt er seine zweite Amtszeit zum 1. November an.
Der neue Hochschulpakt war die letzten Wochen das große Thema. Ist wieder etwas Ruhe eingekehrt?
Das Rektorat und engagierte Angehörige der Kunsthochschule setzen sich aktuell dafür ein, dass die Kunsthochschule Kassel im Zuge des neuen Hochschulpakts in ihrer Wettbewerbsfähigkeit mit anderen Kunsthochschulen nicht benachteiligt wird. Die derzeit eingebrachten Kürzungsvorschläge vonseiten der Universität würden bei ihrer Umsetzung unsere Position im hochschulischen Vergleich weiter schwächen. Eine hohe Betreuungsdichte ist ein zentrales Merkmal an Kunsthochschulen und eben auch die besondere Qualität unserer Kunsthochschule – sie bildet die Grundlage für individuelle Förderung, künstlerische Entwicklung und den Erfolg unserer Absolvent:innen.
Lizzy Ellbrück kuratiert die diesjährige Examensausstellung der Kunsthochschule Kassel, die vom 10. bis 17. Dezember in der documenta-Halle in Kassel zu sehen ist. Wie ist der aktuelle Stand?
Mit Lizzy Ellbrück konnten wir eine junge Kuratorin mit bereits umfangreicher Ausstellungserfahrung für das Projekt gewinnen. In kurzer Zeit hat sie eine produktive Zusammenarbeit mit unseren Absolvent:innen (65 Ausstellende) aufgebaut. Seit August 2025 arbeitet das Examensteam in verschiedenen Arbeitsgruppen – Koordination, Kuration, Vermittlung, Grafik und Catering – intensiv an der Ausstellungsumsetzung. Besonders erfreulich ist, dass die Ausstellung in diesem Jahr erstmals eine Woche lang zu sehen sein wird. Zudem dürfen wir uns weiterhin über die großzügige Unterstützung der cdw Stiftung freuen.
Ein Blick in die Zukunft: Deine Ziele für die zweite Amtszeit?
Der aktuelle Hochschulpakt und die damit verbundenen Prozesse haben mir gezeigt, dass die Teilautonomie der Kunsthochschule in der jetzigen Form nur ein Zwischenstand sein kann. Daraus folgt für mich als zentrales Anliegen, die Kunsthochschule gemeinsam modellhaft weiterzuentwickeln. Das andere große Thema ist der Erhalt unseres besonderen historischen Gebäudes: Die Sanierung des Nordbaus von Paul Posenenske. Hier sind die lange währenden Planungen glücklicherweise weitgehend abgeschlossen. Jetzt steht die Finanzierung im Raum. Es bleibt spannend!