In unserer neusten Rubrik „3 Fragen an …“ stellen wir euch Menschen aus Kassel und Nordhessen vor, die durch ihr persönliches und berufliches Engagement, ihr Talent oder ihre Kreativität, ihr Leben und Wirken in Kassel und Nordhessen auffallen. Diesmal gingen unsere Fragen an Jan Sporleder, den Bartender aus der Bar Seibert – der in diesem Jahr bereits an zwei qualitativ anspruchsvollen Cocktail-Competitions teilgenommen hat. Er war auf der „The Art of Italicus – Aperitivo Challenge“ und Finalist der Made in GSA Competition 2022. Cocktails mixen kann jeder? Wir meinen nein.
Wie schafft man es zu solchen Wettbewerben?
Grundsätzlich geht immer eine Online-Bewerbung eines Drinks mit Inspiration voraus. Die Art of Italicus – Aperitivo Challenge war schon immer eine Herzensangelegenheit für mich. Dieses Jahr bin ich extrem glücklich darüber, mich „German Bar Artist of The Year 2022“ nennen zu dürfen. Als Bonus kam noch das globale Finale im Mai in Rom dazu. Am nächsten Tag war ich dann auch schon bei der „Made in GSA“ Competition, die der größte Cocktailwettbewerb für den Raum Deutschland, Schweiz und Österreich ist.
Wie kamst du dazu, Barmann zu werden? Gibt es eine Ausbildung?
Ich hab 2015 im Burghotel in Nörten-Hardenberg meine Ausbildung zum Veranstaltungskaufmann begonnen und habe schnell einen faszinierenden Bezug zur Cocktailwelt bekommen. Nach meiner abgeschlossenen Ausbildung 2018 habe ich dann direkt fest in der Bar Seibert angefangen, nach vorangegangenem Praktikum. Man kann zwar über die IHK und an der Barschule in München Lehrgänge absolvieren. Eine richtige Ausbildung gibt es in diesem Bereich momentan aber noch nicht. Am Ende lernt man von seinen Kolleg*innen, die den Beruf schon länger ausüben; viel Lesen finde ich auch wichtig und Eigeninitiative mitbringen.
Deine Inspiration beim Cocktailmixen? Wie bleibt man kreativ?
Interessanterweise habe ich keinen genauen Ablauf beim Kreieren neuer Cocktails. Beim Mixen für Wettbewerbe sind die Ideen und Zutaten meines Cocktails oft an die Geschichte der vorgegebenen Basis-Spirituose gebunden. Beim Mixen für Gäste versuche ich immer deren Vorlieben zu finden und zu verbinden. Leider ist Kassel momentan nicht die Cocktailhochburg wie Berlin etc., wo man schneller an neue Techniken und zum Austausch kommt. Aber durch das Einladen von anderen Barkeeper*innen für Gastschichten und Masterclasses versuche ich Kassel attraktiver zu machen und eine Plattform für den Austausch zu geben.