© Stadt Kassel | Can Wagener
Gruppenbild im neuen Reallabor (von links nach rechts): Mona Eing und Michael Meissner (Illustratoren), Magdalena Vollmer, Eeva Ojanperä, Sarah Metz, Milena Albiez, Carola Metz (Kulturamtsleitung), Oberbürgermeister Sven Schoeller, Marén Freyer, Britta Wagemann, Paula Mierzowsky
Das in der Kulturkonzeption angeregte „Zentrum für Kreativwirtschaft (ZfKW)“ hat seine Arbeit aufgenommen. Über die Dauer von zwei Jahren erprobt der Trägerverein Glasdach e.V. von nun an das gemeinsam mit der Stadt Kassel erarbeitete Konzept. Dieses beinhaltet zum einen ein Reallabor – einen Raum für Präsentationen und Veranstaltungen–, das am heutigen Freitag eröffnet wird. Zum anderen stellt das Zentrum für Kreativwirtschaft ab Frühjahr 2025 kostengünstige Arbeitsplätze in der neuen Nachrichtenmeisterei zur Verfügung.
„In der Kultur- und Kreativwirtschaft verbinden sich Innovation, kreative Schaffenskraft und Wertschöpfung miteinander“, betont Oberbürgermeister Sven Schoeller. „Das Zentrum für Kreativwirtschaft ist in seiner Vielschichtigkeit ein wirksames Instrument zur Förderung derselben. Es dient der nachhaltigen Sicherung des in unserer Kulturstadt vorhandenen kreativen Potenzials und entfaltet gesellschaftliche, kulturelle und ökonomische Wirkungen.“
„Mit dem ZfKW wird Kassel insbesondere für selbstständige Kreative, die am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn stehen, interessanter. Sie werden in der Professionalisierungsphase durch verschiedene Angebote unterstützt und haben so eine attraktive Bleibeperspektive“, ergänzt Britta Wagemann stellvertretend für die Gründungsmitglieder des ZfKW, die selbst alle in der Kreativwirtschaft tätig sind.
„Die Herausforderung für Absolventinnen und Absolventen kreativer Studiengänge ist der Markteintritt und der Aufbau eines Stamms von Kundinnen und Kunden“, sagt Milena Albiez, die im Vorstand des Trägervereins ist und beruflich als Grafikdesignerin und Organisationsberaterin arbeitet. „Viele beginnen ihre Berufslaufbahn als Freiberuflerinnen bzw. Freiberufler und sind auf sich allein gestellt. Hier möchten wir mit unseren Angeboten Unterstützung leisten“, so Albiez.
Zum Angebot des Zentrums für Kreativwirtschaft zählt zum einen ein Arbeitsort – ein sogenannter „Workspace“ – in der neuen Nachrichtenmeisterei. Auf diesen können sich Nachwuchskreative ab Frühjahr 2025 bewerben. Zum anderen stellt das ZfKW Kreativschaffenden, Unternehmen und Interessierten mit dem in der Wolfsschlucht 18A im Innenstadtgebiet gelegenen Reallabor ab sofort einen neuen Ort für Begegnungen, Vernetzung und Weiterbildung zur Verfügung. Es besteht aus einem Showroom – also einem Teil, welcher der Präsentation von Akteurinnen und Akteuren der Kasseler Kreativwirtschaft gewidmet sein soll – und einem Bereich für Veranstaltungen. In Letzterem möchten die Betreibenden des Zentrums für Kreativwirtschaft im nächsten Jahr zusammen mit einer wachsenden Community an Kreativen durch verschiedene Veranstaltungsformate herausarbeiten, was genau die Akteurinnen und Akteure in der Branche an Unterstützung brauchen, um ihre Erwerbs- und Wettbewerbschancen zu erhöhen.
Zur Eröffnung des Reallabors präsentiert das Illustratorenduo Mona Eing und Michael Meissner aus Kassel ihre Ausstellung „Framing Reality“. Die beiden haben ein Designstudium absolviert und illustrieren heute regelmäßig Cover-Seiten für deutsche und internationale Magazine und Zeitungen wie DIE ZEIT, Der Spiegel, NEWSTATESMAN und L’Express mit dem Themenschwerpunkt Politik. „Im Showroom geben wir lokalen Kreativschaffenden die Möglichkeit, ihre Arbeit zu präsentieren. Das können Produkte, Werke oder Dienstleistungen sein“, erklärt Eeva Ojanperä, die Kuratorin des Showrooms.
Träger des Zentrums für Kreativwirtschaft ist der Verein Glasdach e. V. Er erhält eine Förderung von der Stadt Kassel für Betrieb und Programm. Das nun eröffnete Reallabor ist bis Ende 2026 aus dem Finanzhaushalt der Stadt Kassel und dem Bundesförderprogramm Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren finanziert. Der Vorstand und die beiden Angestellten des ZfKW arbeiten bis dahin eng mit dem Kulturamt der Stadt Kassel zusammen und prüfen die Möglichkeiten für einen dauerhaften Betrieb.
›› www.zfkw.de