© Gebhardt
5. September 2024 - 8. September 2024
4. KINDERBUCHTAGE KASSEL
Kennt ihr den Löwen, der nicht schreiben konnte? Habt ihr schon von Mattis gehört, der gern den Unterricht auf den Kopf stellt? Oder von dem kleinen Herrn Heimlich, der aus Müll Kunstwerke basteln kann? Sie alle werden euch bei den diesjährigen Kinderbuchtagen Kassel begegnen.
Es wird kreativ, es wird witzig und vor allem wird es höchst fantasievoll und abenteuerlich! Wir wollen euch wieder zeigen, warum es sich lohnt, in Geschichten einzutauchen und die Umgebung um sich herum zu vergessen. Dafür haben wir tolle Autorinnen und Autoren aus ganz Deutschland nach Kassel eingeladen, die euch mitnehmen in ihre Köpfe, in denen die Ideen entstehen. Und ihr habt auch die Gelegenheit, euch in einer Gedichtwerkstatt selbst auszutoben. Ihr wollt dabei sein? Dann schnell in die Buchhandlung am Bebelplatz, wo es Karten im Vorverkauf gibt und natürlich auch das Programmheft.
Donnerstag, 5. September, 16 Uhr Palais Bellevue - ERÖFFNUNG: DIE SAVANNE BEBT | Bilderbuchkino und mehr mit Autor und Illustrator Martin Baltscheit
Freitag, 6. September, 16 Uhr Stadtteilzentrum Vorderer Westen - GENIALE IDEEN HABEN EINEN NAMEN: MATTIS | Eine Lesung mit Musik für die ganze Familie mit Autorin Silke Schlichtmann
Samstag, 7. September, 10.30 Uhr, Bücherei Kirchditmold - RHYTHMISCHE REIMEREI | Gedicht-Schreibwerkstatt mit Autorin Silke Schlichtmann
Samstag, 7. September, 15 Uhr, Buchhandlung am Bebelplatz - EIN HAUSWICHTEL IN DER BUCHHANDLUNG | Bilderbuchkino mit „Herrn Heimlich“-Autorin Anke Loose
Sonntag, 8. September, 11 Uhr, Filmladen - WAS ALLES PASSIEREN KANN | Interaktive Lesung mit Autor und Filmemacher Till Penzek
Sonntag, 8. September, ca 12.30 Uhr, Filmladen - ABSCHLUSSSAUSE MIT RATATATAM UND TÄTERÄTÄ
Die Kinderbuchtage Kassel enden traditionell mit einer Abschlusssause. Als i-Tüpfelchen schließt das Programm in diesem Jahr mit dem Auftritt eines Überraschungsgast ab. Wer sich dahinter verbirgt? Lasst euch überraschen! Auf jeden Fall wird es musikalisch und lustig.
Mittwoch, 11.09. | 19:30 Uhr | Palais Bellevue
ZORA DEL BUONO - Seinetwegen
Zora del Buono war acht Monate alt, als ihr Vater 1963 bei einem Autounfall starb. Der tote Vater war die große Leerstelle der Familie. Mutter und Tochter sprachen kaum über ihn. Wenn die Mutter ihn erwähnte, brach die Tochter mit klopfendem Herzen das Gespräch ab. Sie konnte den Schmerz der Mutter nicht ertragen. Jetzt, inzwischen sechzig geworden, fragt sie sich: Was ist aus dem damals erst 28-jährigen E.T. geworden, der den Unfall verursacht hat? Wie hat er die letzten sechzig Jahre gelebt mit dieser Schuld?
«Seinetwegen» ist der Roman einer Recherche: Die Erzählerin macht sich auf die Suche nach E.T., um ihn mit der Geschichte ihrer Familie zu konfrontieren. Ihre Suche führt sie in dunkle, abgründige Gegenden, in denen sie Antworten findet, die neue Fragen aufwerfen. Was macht es mit ihr, dass sie plötzlich mehr weiß über ihn, den Mann, der ihren Vater totgefahren hat, als über den Vater selbst? Und wie kann man heil werden, wenn eine Leerstelle doch immer bleiben wird?
Zora del Buono, geboren 1962 in Zürich, lebt in Berlin und Zürich. Studium der Architektur an der ETH Zürich, fünf Jahre Bauleiterin im Nachwende-Berlin. Gründungsmitglied und Kulturredakteurin der Zeitschrift mare. „Seinetwegen“ von Zora del Buono steht auf der Longlist des Deutschen Buchpreises.
Vorverkauf: 10,00 Euro (Buchhandlung am Bebelplatz), 12 Euro (Abendkasse). Vorbestellungen per E-Mail an info@literaturhauskassel.de zum Vorverkaufspreis möglich. Abholung an der Abendkasse.
Donnerstag, 12.09. | 20 Uhr | Palais Bellevue
DER KRIMISALON - Neues aus Mord und Totschlag
In Kooperation mit dem Literaturhaus Kassel präsentiert der Krimisalon neue Perlen der Spannungsliteratur.
In der Remise geben Gerrit Bräutigam und Julia Dernbach Einblicke in das facettenreiche Universum der Kriminalliteratur. Vom politischen Thriller über literarische Spannungsgeschichten bis zum witzigen Regionalkrimi präsentiert das Duo unterhaltsam die ganze Bandbreite des Kriminalromans in szenischen Lesungen. Begleitet werden die beiden von Peter Zingrebe, der virtuos und samtweich an verschiedenen Saxofonen und mit der Querflöte einen Sound erzeugt, der die Stimmen der beiden erweitert und pointiert.
Gerrit Bräutigam, Liebhaber schöner Sprache und Buchhändler mit Leib und Seele, ist seit vielen Jahren mit unterschiedlichsten Programmen auf den Lesebühnen unterwegs. Empathisch und eloquent interpretiert er unkonventionell Texte und malt mit seiner Stimme Bilder in den Köpfen. Julia Dernbach ist Schauspielerin und Hörbuchsprecherin. Sie erzeugt mit Ihrem großen Repertoire die perfekte Illusion und katapultiert ihre Hörerinnen und Hörer aus dem Alltag mitten hinein in fiktive Welten. Peter Zingrebe erzeugt gefühlvoll Stimmungen mit seinen Instrumenten. Das Urgestein der Kasseler Musikszene hat bereits bei diversen literarischen Veranstaltungen brilliert.
Die Buchhandlung Vietor ist mit einem Büchertisch vor Ort. Alle vorgestellten Kriminalromane können nach der Lesung erworben werden.
Eintritt: 12 € Vvk (Hofbuchhandlung Vietor, Ständeplatz 17, 34117 Kassel) / 14 € Ak
Dienstag, 17.09. | 19:30 Uhr | Palais Bellevue
RONYA OTHMANN: VIERUNDSIEBZIG (Leseland Hessen)
«Ich habe gesehen. Das Ich ist ein Zeuge. Es spricht, und doch hat es keine Sprache.» So beschreibt Ronya Othmann in ihrem neuen Roman den Vorgang des Erzählens. Sie will eine Form finden für das Unaussprechliche, den Genozid an der êzîdischen Bevölkerung, den vierundsiebzigsten, verübt 2014 in Shingal von Kämpfern des IS. Vierundsiebzig ist eine Reise zu den Ursprüngen, zu den Tatorten. Der Weg führt in die Camps und an die Frontlinien, in die Wohnzimmer der Verwandten und weiter in ein êzîdisches Dorf in der Türkei, in dem heute niemand mehr lebt. Es geht darum, hinzusehen, zuzuhören, Zeugnis abzulegen, Bilder und Berichte mit der eigenen Geschichte zu verweben, mit einem Leben als Journalistin und Autorin in Deutschland. Ronya Othmann erschafft ein Werk von ungeheurer Dichte, notwendiger Klarheit und Härte, eine radikal poetische Form dokumentarischen Erzählens. Ihre Stimme ist eine der Diaspora, die auch in den Lesenden tiefe Spuren hinterlässt
Ronya Othmann, als Tochter einer deutschen Mutter und eines kurdisch-êzîdischen Vaters 1993 in München geboren, schreibt Lyrik, Prosa und Essays und arbeitet als Journalistin. Für ihr Schreiben wurde sie viele Male ausgezeichnet, unter anderem mit dem Lyrik-Preis des Open Mike, dem MDR-Literaturpreis und dem Caroline-Schlegel-Förderpreis für Essayistik. Für „Die Sommer“ ihren ersten Roman, bekam sie 2020 den Mara-Cassens-Preis zugesprochen, für den Lyrikband „die verbrechen“ (2021) den Orphil-Debütpreis, den Förderpreis des Horst-Bienek-Preises sowie den Horst Bingel-Preis 2022. Ein Auszug aus „Vierundsiebzig“, ihrem zweiten Roman, wurde 2019 mit dem Publikumspreis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs ausgezeichnet. Ronya Othmann lebt in Berlin. „Vierundsiebzig“ von Ronya Othmann steht auf der Longlist des Deutschen Buchpreises.
Vorverkauf: 10,00 Euro (Buchhandlung am Bebelplatz), 12,00 Euro (Abendkasse). Vorbestellungen per E-Mail an info@literaturhauskassel.de zum Vorverkaufspreis möglich. Abholung an der Abendkasse.
Dienstag, 24.09. | 19:30 Uhr | Palais Bellevue
CLEMENS MEYER: DIE PROJEKTOREN (Leseland Hessen)
Clemens Meyer stellt seinen am 28. August 2024 erscheinenden Roman „Die Projektoren“ im Rahmen von Leseland Hessen im Literaturhaus Kassel vor.
Von Leipzig bis Belgrad, von der DDR bis zur Volksrepublik Jugoslawien, vom Leinwandspektakel bis zum Abenteuerroman. Schonungslos und rasant erzählt „Die Projektoren“ von unserer an der Vergangenheit zerschellenden Gegenwart – und von unvergleichlichen Figuren: Im Velebit-Gebirge erlebt ein ehemaliger Partisan die abenteuerlichen Dreharbeiten der Winnetou-Filme. Jahrzehnte später finden an genau diesen Orten die brutalen Kämpfe der Jugoslawienkriege statt – mittendrin eine Gruppe junger Rechtsradikaler aus Dortmund, die die Sinnlosigkeit ihrer Ideologie erleben muss. Und in Leipzig werden bei einer Konferenz in einer psychiatrischen Klinik die Texte eines ehemaligen Patienten diskutiert: Wie gelang es ihm, spurlos zu verschwinden? Konnte er die Zukunft voraussagen? Und was verbindet ihn mit dem Weltreisenden Dr. May, der einst ebenfalls Patient der Klinik war?
Clemens Meyer, geboren 1977 in Halle / Saale, lebt in Leipzig. 2006 erschien sein Debütroman „Als wir träumten“, es folgten „Die Nacht, die Lichter. Stories“ (2008), „Gewalten. Ein Tagebuch“ (2010), der Roman „Im Stein“ (2013), die Frankfurter Poetikvorlesungen „Der Untergang der Äkschn GmbH“ (2016) und die Erzählungen „Die stillen Trabanten“ (2017). Für sein Werk erhielt Clemens Meyer zahlreiche Preise, darunter den Preis der Leipziger Buchmesse. „Im Stein“ stand auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis und wurde mit dem Bremer Literaturpreis ausgezeichnet. „Die Projektoren“ von Clemens Meyer steht auf der Longlist des Deutschen Buchpreises.
Vorverkauf: 10,00 Euro (Buchhandlung am Bebelplatz), 12,00 Euro (Abendkasse).