C_Nina Skripietz
Die Natur ist groß in dieser Geschichte, manchmal tröstlich, manchmal gnadenlos. In Maria Knissels neuem Roman „Letzte Meile“ geht es ums Weiterlebenmüssen. Ein Buch über Verlust, Einsamkeit und ungeheuren Schmerz, aber auch über ein „Zurückfinden“ ins Leben und eine Liebe, die die tiefste Trauer überwindet.
Denn Samuel und Marlene haben ihre Tochter verloren, und plötzlich gibt es keine Gemeinsamkeit mehr. Während sich Freunde und Kollegen um Normalität bemühen, wird für das Paar jeder Tag zu einer riesigen Kraftanstrengung. Er, der Zugvogelexperte, will sich mit Bildern der Tochter umgeben, sie, die toughe Windkraftingenieurin, erträgt nicht einmal den Gedanken. Sie stürzt sich in die Arbeit, er verschweigt ihr, dass er keine mehr hat. Samuel zieht aus dem gemeinsamen Haus in eine alte Kate in Husum und kämpft um seine Würde. Marlene findet einen alten Wanderführer mit persönlichen Notizen ihrer Tochter und beschließt ohne Vorbereitung, mit dem Zug nach Berchtesgaden zu fahren und loszuwandern. Mit dem irrsinnigen Ziel, die gekennzeichnete Tour zu Fuß über die Alpen zu gehen. Und schließlich ist da noch Erik – der unbekannte Freund von Teresa –, der in ihren letzten Wochen an ihrer Seite war und von dem die Eltern bislang nichts wussten.
Berührend und unglaublich einfühlsam erzählt Maria Knissel die Geschichte eines Paares, das sich erst ganz verlieren muss, um wieder zueinander zu finden. Was passiert, wenn die eigene Welt aus den Angeln gehoben wird? Wenn eine Beziehung nach dem Tod des Kindes einfach auseinanderbricht?
Eintritt: 9,00 € Erwachsene, 6,00 € ermäßigt (inkl. Ausstellungsbesuch)