
© Max Graf
Die Ausstellung Sahnefront thematisiert die historische Ambivalenz dänischer Strände, die heute als Urlaubsorte wahrgenommen werden, aber zugleich von der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg geprägt sind. Besonders die verbliebenen Bunkeranlagen zeugen von einer verdrängten Vergangenheit inmitten touristischer Idylle. In einer Serie von Ölgemälden setzt sich Max Graf mit diesem Spannungsfeld auseinander. Inspiriert vom Expressionismus, überträgt er dessen existenzielle Bildsprache auf seine eigene Reflexion über Erinnerung und Landschaft. Sahnefront wirft die Frage auf, wie wir mit den sichtbaren und unsichtbaren Spuren der Vergangenheit umgehen – eine Reflexion über Erinnerungskultur und das Verhältnis von Geschichte und Gegenwart. Der Kontrast zwischen Urlaub, Natur und historischer Last wird künstlerisch aufbereitet. Themen wie Vergangenheit, Freiheit und die Spuren der NS-Zeit werden in einer spannungsreichen Bildsprache reflektiert.
Max Graf (1986, Bonn) lebt und arbeitet in Kassel. Er studierte Malerei an der Kunsthochschule Kassel und der Kunstakademie Düsseldorf, ist jetzt Meisterschüler bei Dierk Schmidt. In seiner Arbeit setzt er sich mit NS-Kontinuitäten und der Überlagerung von Geschichte und Gegenwart auseinander. Max Graf verbindet expressive Malerei mit dokumentarischen Elementen und reflektiert historische Narrative in zeitgenössischer Bildsprache.