
© Kerstin Brätsch: Fossil Psychic for Christa (Stucco Marmo), table models, 2022 © Kerstin Brätsch, Foto: Nicolas Wefers
In der Reihe der Interventionen präsentiert das Fridericianum die Arbeit MIMIKRY von Kerstin Brätsch. Die komplexe, raumgreifende Installation wurde von der in Hamburg geborenen Künstlerin eigens für die Rotunde im Zentrum der Kunsthalle entwickelt und bildet den neuen Rahmen des dort befindlichen Cafés. Sie schließt unmittelbar an jene Cafégestaltungen an, die Brätsch 2019 im Museum of Modern Art in New York sowie 2021 in der LUMA Foundation in Arles realisierte.
MIMIKRY reflektiert einen Teil der Erdgeschichte, der den in ihren Dimensionen kaum fassbaren Kontext des menschlichen Daseins bildet. Gesteine, Sedimente und Fossilien werden in Form von Wandtapeten, Fenstervorhängen, lichtdurchlässigen Raumteilern und skulpturalen Tischen zu einem funktionalen Teil des Caféinterieurs. Das Vergangene zieht sich in die Gegenwart – ein Eindruck, der durch zahlreiche Darstellungen von lebendigen Dinosauriern noch verstärkt wird. MIMIKRY lädt kleine und große Besucher*innen nicht allein zum Verweilen ein. Die Arbeit regt zu einer ungewohnten Auseinandersetzung mit Zeit und Zeitlichkeit sowie mit kunsttheoretischen Fragestellungen an.