
© Cartoon: Kriki | Caricatura
Der Berliner Künstler Kriki hat sich einen außergewöhnlichen Cartoonstil erwählt: Er findet seine Figuren in Büchern, Zeitschriften, Lexika oder Bedienungsanleitungen – vor allem aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts –, schneidet sie aus und fügt sie auf einem Blatt Papier neu zusammen. Die Ergebnisse zeigt die Caricatura Galerie seit Februar unter dem Titel „Kriki – Suspekte Subjekte“ erstmals in einer großen Einzelausstellung. Krikis Collagen sind zumeist in Schwarz-Weiß gehalten, gelegentlich aber auch auf farbigem Hintergrund-Papier oder punktuell koloriert. Sie werden durch handgeschriebene Texte ergänzt – in Sprechblasen, Über- oder Unterschriften – und so in einen neuen Zusammenhang gestellt. Das Ergebnis ist nicht selten komisch und skurril zugleich.
So entführt die Ausstellung in altmodisch anmutende Bildwelten, deren Themenspektrum sich jedoch durchaus über das aktuelle politische und gesellschaftliche Zeitgeschehen erstreckt. Es finden sich etwa Cartoons zur Gasumlage, zur Mietpreisbindung oder zur Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel. Auch Religion, Sport sowie die Digitalisierung gehören zu seinen Themen. Vor allem aber die Tierwelt hat es ihm angetan, deren Vertreter sich in Krikis Universum oftmals als begnadete Philosophen erweisen, wenn sie ihr Spiegelbild erkennen oder über Evolution oder gar das eigene Aussterben nachsinnen.