
Foto: © Kerstin Brätsch
Beim Betreten der Rotunde umgibt die Betrachter*innen MIMIKRY, eine raumgreifende Installation der in Hamburg geborenen Künstlerin Kerstin Brätsch. Die ortsspezifische Arbeit reflektiert einen Teil der Erdgeschichte, der den in ihren Dimensionen kaum fassbaren Kontext des menschlichen Daseins bildet. Gesteine, Sedimente und Fossilien werden in Form von Wandtapeten, Fenstervorhängen, lichtdurchlässigen Raumteilern und skulpturalen Tischen zu einem funktionalen Teil des Café-Interieurs. Das Vergangene zieht sich in die Gegenwart – ein Eindruck, der durch zahlreiche Darstellungen von lebendigen Dinosauriern noch verstärkt wird. Zu der Vergangenheit, deren Ablagerungen Brätsch in ihrem Werk mit zeitgenössischen Materialien rekonstruiert, zählen planetarische Urzeiten ebenso wie die Werkgeschichte der Künstlerin. Auch der Titel der eigens für das Fridericianum entworfenen Arbeit greift diese Verschränkung auf. Mimikry bezeichnet die Nachahmung optischer, akustischer oder auf den Geruchssinn abzielender Signale von Lebewesen, um andere Lebewesen zugunsten des eigenen Überlebens zu täuschen.
Coming soon – Eröffnung: 20. Januar 2023, 19:00 Uhr