© Foto: Kunsthaus Göttingen | Aus der Sammlung von Daniel Kothenschulte
Hollywoods Starruhm wäre nichts ohne die Fotografie. Schon während der Stummfilmzeit überflutete die amerikanische Filmindustrie ihr Publikum mit schillernden Bildnissen, die schon durch die Künstlichkeit und Eleganz von Komposition, Lichtsetzung oder Retusche „größer als das Leben“ wirkten – und für die sich schließlich, um 1930, ein Begriff etablierte, der noch heute für den Glanz des Kinos steht: Glamour. Unter den vielen Lichtbildnern, die diesen Stil gemeinsam prägten, stand in erster Reihe eine Frau: Ruth Harriet Louise (1903-1940). Sie war die erste Person, die überhaupt von einem Filmstudio als Porträtfotografin angestellt wurde. Von 1925 bis 1930 leitete sie die „portrait gallery“ beim Branchenprimus Metro-Goldwyn-Mayer. Gerade 22 Jahre alt, wurde sie von Studiochef Lewis B. Mayer entdeckt, nachdem sie ihrer Cousine, dem Filmstar Carmel Myers, in die Traumfabrik gefolgt war. Zwischen 1925 und 1930 porträtierte sie sämtliche Stars und Regisseure, die dort unter Vertrag waren. Darunter Joan Crawford, Norma Shearer, Marion Davies, John Gilbert, Lon Chaney und natürlich die weltweit bewunderte Schönheit, die Schwedin Greta Garbo, deren Erscheinungsbild sie maßgeblich prägte.
>> 07.01.-06.02.2022, www.kunsthaus-goettingen.de