2© Milan Pekař und Nicole Walger
Mit jeweils einer Sondertechnik beschäftigen sich die sieben Künstler der kommenden Ausstellung. Was aus alten und auch neuen Techniken entstehen kann, wenn es zu einer Verschmelzung von Technik und Gestaltung kommt, zeigen die KünstlerInnen eindrucksvoll. Ob sie nun wie die Goldschmiedin Susanna Kuschek mit der Ossa-Sepia-Gusstechnik mit dem Zufall der Natur spielen oder wie die Keramikerin Babette Wiezorek die 3-D-Druck-Technologie nutzen, um mit ihr Unikate in Porzellan zu erschaffen, jeder fügt der Technik seine eigene Handschrift hinzu.
Pulverisierte Glaspartikel werden auf eine Metalloberfläche aufgetragen und bei hoher Temperatur verschmolzen. Christoph Straube interpretiert diese Technik neu, durch Sprühen und Sandstrahlen erzeugt er in mehreren Bränden die Illusion eines dreidimensionalen Körpers. Das Gravieren eines feinen, ornamentalen Musters mittels einer für diesen Zweck spezialisierten Drehbank, der Guillochiermaschine. Diese alte Gravurtechnik mit unverwechselbarem grafischem Charakter belebt Miriam Arentz in ihrem Schmuck und wendet sie auf unterschiedlichen Materialen wie Edelmetall und Bernstein an. Die Verbindung zweier gleicher Metalle, welche punktuell mithilfe einer stromdurchflossenen Elektrode durch Wärmeeinwirkung verschmelzen. Esther Heite setzt diese Technik als Gestaltungsmittel ein und hebt die glänzenden Schweißpunkte als Kontrast zum satinierten Stahl hervor, anstatt sie wie üblich zu verstecken.
Eine dem traditionellen Eisenschmieden entlehnte Technik, bei der spanlose Verformungstechniken wie Lochen, Spalten und Dehnen zum Einsatz kommen. Durch die grundlegende Konzentration auf diese Techniken schafft Nicole Walger eine klare Formensprache, die den lebendigen und archaischen Charakter der Schmuckstücke betont. Während des äußert komplexen Brennvorgangs der Glasur wachsen Kristalle, die beim Abkühlungsvorgang erstarren. Sie sind sternförmig oder blütenartig und häufig andersfarbig als der Rest der Glasur. Milan Pekař verbindet seine außergewöhnlichen Farbkombinationen mit klaren Designformen und erschafft so alchemistische Einzelstücke.
© Milan Pekař und Nicole Walger
Vernissage am 06. September 2024 um 18 Uhr MIT KÜNSTLERGESPRÄCH | Ausstellungsdauer: 06. September bis 02. Oktober 2024
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10 - 18 Uhr und Samstag 10 - 15 Uhr