Foto/Abbildung: © BeuysLaborKassel21 | Shelley Sacks
Das von der Künstlerin Shelley Sacks initiierte Kassel21/Social Sculpture Lab bietet bis Ende September 2021 in zahlreichen Aktionen und Forschungsräumen im Museum, im Stadtraum und online, Teilnehmenden die Möglichkeit, sich mit Fragen zu einer ökologisch-sozialen Zukunft auseinandersetzen. Ausgehend von Beuys Ideen zur „Sozialen Plastik“ und Shelley Sacks´ Ansatz einer „Verbindenden Praxis“ schafft das Lab eine globale Arena, in der erforscht, reflektiert und nachgedacht wird, wie wir auf diesem Planeten zusammenleben können, ohne noch mehr Schaden zu verursachen. Als Forschungsräume dienen neben der Rauminstallation Survival Room, die von Shelley Sacks entwickelten Bewusstseinsinstrumente wie das Erdforum, FRAMETALKS und das Feld der Begegnung. Alle Aktionen finden in Kooperation mit dem documenta archiv, der Neuen Galerie und dem Kulturamt der Stadt Kassel statt.
Über den Survival Room: Der von Shelley Sacks gestaltete Survival Room in der Neuen Galerie dient als Basis des Kassel-21/Social Sculpture Labs, bietet Seminargespräche, globale Austauschräume und weitere Aktionen an und wirft grundlegende Fragen zum Thema Überleben auf: Was heißt es zu überleben? Wer kann überleben und auf wessen Kosten? Wie hängen dabei Freiheit und Verantwortung zusammen? Welche Art von Zukunft wollen wir? Beispielsweise sind die Besucher*innen dazu eingeladen, sich an der Aktion „A Gift for Joseph Beuys: Three Pots for the future“ aktiv zu beteiligen.
Über Frametalks: Das Bewusstseinsinstrument FRAMETALKS öffnet die Türen zu neuen Einsichten und lädt alle Teilnehmenden ein, sich mithilfe unterschiedlicher Rahmen und eines kleinen Aktions-Büchleins, das in den 4 Sprachen Deutsch, Englisch, Arabisch und Türkisch geschrieben wurde, mit 5 Wirklichkeiten, die alle Menschen betreffen (NATUR/MENSCH/LIEBE/FREIHEIT/ZUKUNFT), kreativ auseinanderzusetzen. Dabei steht eine neue Form des aktiven, bildhaften und engagierten Denkens im Vordergrund, das den Teilnehmenden ein neues Bewusstsein über ihre eigenen Haltungen und Denkstrukturen, mit denen sie in die Welt sehen und in ihr handeln, ermöglicht.
Feld der Begegnung: Das Feld der Begegnung / field of commitment ist ein gestalteter Prozess, in dem ein Mensch sich mit einem Baum verbindet und sich selbst das „commitment“ / das Versprechen gibt, immer wieder neu Wege zu suchen, wie wir gemeinsam leben können ohne die Erde und ihre Lebewesen zu zerstören. In Partnerschaft mit einem Baum, der mit einem gelben Band besonders hervorgehoben wird, entsteht ein Ankerpunkt, ein „Ort der Begegnung“, welcher Kraft und Inspiration gibt zu sehen, zu reflektieren und neu zu denken, wie wir in der Welt leben und wofür wir uns einsetzen wollen. Durch viele solcher Orte entsteht gerade in Kassel ein „Feld der Begegnung“.