
© Franziska Götzen
Misstrauen, Intrigen und der Schatten des Todes: Shakespeares zeitloser Klassiker OTHELLO behandelt Themen, die heute relevanter denn je sind. Das Theater an der Ruhr präsentiert dieses fesselnde Drama gleich zweimal im Schlosstheater Fulda – am Samstag, den 08.03. um 20 Uhr und am Sonntag, den 09.03.2025 um 18 Uhr.
Unbemerkt von der Gesellschaft haben Othello und Desdemona geheiratet, der dunkelhäutige Feldherr und die Tochter eines wohlhabenden venezianischen Senators, die sich in der Welt des Boxsports bewegen. Nicht allein seine Hautfarbe schließt Othello aus der Shakespeare’schen Gesellschaft aus, auch seine Fremdheit: ausgerechnet ihn, den erfolgreichen Feldherrn Venedigs. Dieses wurde ihm zur Heimat; er vertraut den Regeln und Gepflogenheiten dieser Stadt. Doch dieses Vertrauen zerbricht jäh, als ihm von seinem Untergebenen Jago eingeflüstert wird, dass Desdemona ihm untreu sei. Vertrauen wird zum Misstrauen und weckt jene Affekte, die jeden klaren Gedanken verscheuchen und in Zorn umwandeln. Zorn auf Desdemona oder auf den Status, den die Mitglieder der venezianischen Gesellschaft durch Geburt besitzen. Wie alle Intrigen erzeugt auch die des „Populisten“ Jago die Herrschaft des Verdachts, dem gegenüber die Verdächtigten sich nicht erwehren können. Umso weniger, wenn sie nicht einmal wissen, dass sie einem Verdacht ausgesetzt sind.
„ICH BIN BETROGEN, UND ALS TROST BLEIBT MIR NUR HASS.“ Podiumsgespräch zu Othello
Othello ist eines der erfolgreichsten Werke von William Shakespeare. Um das Stück gemeinsam reflektieren und in einen Zusammenhang mit aktuellen gesellschaftlichen Debatten bringen zu können, findet am Sonntag, den 09.03.25 um 11 Uhr eine Podiumsdiskussion im Schlosstheater Fulda statt. Was treibt Othello zum Mord an Desdemona? Was sagt uns Othellos Handeln über Besitzansprüche in der Liebe, Männlichkeitsideale und Frauenhass? Welche Rolle spielt Rassismus in dem Stück? Und warum ist es falsch, Othello als Eifersuchtsdrama zu bezeichnen?
Über diese und andere Fragen diskutieren die Rechtsanwältin Christina Clemm, der Journalist und Autor Mohamed Amjahid und die Erziehungswissenschaftlerin Dr.in Denise Bergold-Caldwell. Das Gespräch moderiert die Autorin und Journalistin Hadija Haruna-Oelker. Hinweis: Der Eintritt ist mit Eintrittskarte zu einer der beiden Othello-Vorstellungen kostenfrei, es muss im Vorfeld aber ein Sitzplatz reserviert werden.
Schlosstheater Fulda: Schlossstr. 5, (0661) 1021483, Montag bis Mittwoch 10–16, Donnerstag 10–18, Freitag 10–13 Uhr