© Klaus Herrmann
Das Warten hat ein Ende: Im September beginnt in den Theatern der Region die Spielzeit 2024/25. Wir haben uns ein wenig für euch umgesehen und präsentieren euch einen kleinen Auszug der September-Premieren. Manche Häuser feiern bereits im September so viele Premieren, dass wir nicht alle unterbekommen haben – sorry!
AktionsTheaterKassel
Das Weib ist ein mit weißem Marmor belegtes Brötchen (Text von Max Ernst auf der Einladungskarte zu M.O.’s erster Einzel-Ausstellung in Basel, 1936): Gedankenspiele zu Meret Oppenheim – umgesetzt in Sprache, Bewegung, Bild und Musik. Meret Oppenheim gilt als weibliche Ikone des Surrealismus (1913- 1985). Ihr Werk umfasst Lyrik, Zeichnungen, Bilder und Objekte. Sie vertrat Aussagen zur „weiblichen Kunst“ in ihren Arbeiten und Statements. Ihr Werk ist inspirierend, vielschichtig und zeitkritisch.
Konzeption/Regie/Raum: Helga Zülch
Akteurinnen: Kate Fierley, Marie J. Schröder, Viktoria Trow-Pool, Mary Strößenreuther (Geige)
Technik/Ton/Projektion: Werner Zülch
SÜDFLÜGEL, Kulturbahnhof
Mittwoch 04.09., Freitag 06.09., Mittwoch 11.09., Freitag 13.09., Samstag 14.09., immer 20 Uhr, Sonntag 01.09., 18 Uhr | Zur Museumsnacht am 07.09.: 19 / 20 / 21 Uhr Einblicke in die Produktion durch die Fenster
›› www.aktionstheaterkassel.com
Deutsches Theater Göttingen
Premieren-Triple, Party und mehr im September: Mit gleich drei Premieren startet das Deutsche Theater Göttingen in die neue Spielzeit. Den Anfang macht „Die Guten“ von Rebekka Kricheldorf. Lange ging es den Kardinaltugenden Tapferkeit, Gerechtigkeit, Mäßigung und Klugheit nicht so gut; in diesem Jahr allerdings fällt ihre Bilanz positiv aus, weil sich viele von uns umsichtig und nachhaltig verhalten. Aber stimmt das? Wie steht es wirklich um die Werte und die Welt? Es gibt viel zu diskutieren an diesem Abend – und zu tun. Denn plötzlich stehen die Todsünden vor der Tür fürs letzte Gefecht! Premiere ist am 05.09.2024.
Nur einen Tag später setzt Schirin Khodadadian, die neue Künstlerische Co-Leiterin des Hauses, „La Révolution #1 – Wir schaffen das schon“ von Joël Pommerat in Szene. In einer Doppelpremiere, denn: Das Publikum wird Teil der Französischen Nationalversammlung am Vorabend der Revolution, und dieses exklusive Erlebnis dreht Parkett und Bühne auf links. Pommerats Stück ist von historischen Ereignissen inspiriert, aber die Zeiten verschwimmen und es könnte ebenso gut im Hier und Jetzt spielen. Begeben Sie sich auf eine spannende Reise zum Ursprung unserer Demokratie, steigen Sie in den Ring für eine menschliche Staatsform! Womöglich finden Sie sogar eine Antwort auf die Frage: Wie wollen wir (zusammen)leben, was macht das ,Uns‘ in unserem Land aus? Dieser Frage, verdichtet auf den engen Raum eines Internats und auf ein Schülerquartett, ging Robert Musil bereits 1906 nach: in seinem Debütroman „Die Verwirrungen des Zöglings Törleß“. Zum Zeitpunkt seines Erscheinens war er visionär – und scheint heute aktueller denn je. Mit „Törless“ adaptiert Thomas Birkmeir den Stoff für die Bühne, zu sehen ab 21.9. Ein Plädoyer für die Menschlichkeit, die nicht veräußerbar ist.
Unter den Hammer kommt im Deutschen Theater Göttingen nämlich etwas gänzlich anderes: Am 15.9. steht die große Kostümversteigerung mit anschließendem Fundusverkauf auf dem Programm. Ob Pailletten und Pelz wie Maria Tura, ob schrill und schrullig wie in „Queerio“: Finden Sie heraus, was Kostümabteilung und Fundus für Schmuckstücke bereithalten! Anziehend sind sie allesamt – kaum zu glauben, dass sie vom Haken gelassen werden. Buchstäblich ein Auftakt nach Maß also fürs Deutsche Theater Göttingen. Feiern Sie ihn am 28.9.! Dann geht die äußerst beliebte dt.x Party in die neunte Runde – und durch die Decke: „Lost in Space – Destination Utopia“ schickt Sie auf eine packende Odyssee durch die Unendlichkeit des Alls. Der Clou: Jedes Party-Ticket gilt gleichzeitig als Karte für eine Theateraufführung im großen Saal des dt.1.
Komödie Kassel
Die Komödie Kassel wird zur Komödienbühne Kassel! Unter neuer Geschäftsleitung von Fiona Schiranski startet die Komödienbühne in die neue Spielsaison. Zusätzlich zu den gewohnten Boulevardkomödien wird es Komödien zum Nachdenken, Konzerte, Schlagercafé und vieles mehr geben. Das engagierte Team der Komödienbühne Kassel freut sich, mit einem breiten Repartoire an Musical und Sprechtheater für jeden Geschmack etwas zu bieten. Eines ist klar: Gelacht werden kann immer und der Abend wird unvergesslich. Ab September: „Boo Boo Bumerang“- Eine Muscial-Komödie von Louise Oppenländer Ab November: „Himmlische Zeiten“ - der dritte Teil nach dem Erfolg von „Heiße Zeiten“ und „Höchste Zeit“ Ab Februar: „Weiber 1 – Ein heißer Mädelsabend“ von Martina Flügge, nicht nur auf erfolgreicher Deutschlandtournee, sondern auch in der Komödienbühne Kassel
Staatstheater Kassel
© Staatstheater Kassel
Mit der Premiere von „Katja Kabanova“ – Oper in drei Akten von Leoš Janáček nach dem Drama „Das Gewitter“ von Alexander Ostrowski – legt das Staatstheater Kassel los und im September findet das Theaterfest statt. Von klaustrophobischer Enge und der versuchten Emanzipation aus strengen Sittengesetzen erzählt Janáčeks Oper „Katja Kabanova“. Ein kleines Städtchen an der Wolga, eine immer verschlossene Gartentür und geheime nächtliche Treffen – die vermeintliche Idylle entpuppt sich schnell als Umgebung, in der die freiheitsliebende Katja lebensunfähig wird. Katja, die in einer unglücklichen Ehe und den Moralvorstellungen des ausgehenden 19. Jahrhunderts gefangen ist, lebt zusammen mit ihrem willensschwachen Ehemann Tichon und ihrer despotischen Schwiegermutter Kabanicha unter einem Dach. Als Tichon von der Kabanicha auf Reisen geschickt wird, findet sich Katja alleingelassen zurück. Nur der Pflegetochter Varvara vertraut sie ihren Drang nach Freiheit und ihre heimliche Verliebtheit in den Kaufmannssohn Boris an. Im Angesicht ihrer traditionellen Sozialisierung wird Katja von Schuldgefühlen überschwemmt und steht hiermit als überzeitliches Opfer des patriarchalen Korsetts für all jene Frauen, die im Versuch ihrer Emanzipation an starre Grenzen stoßen.
SNEAK IN: Montag, 16. September, 19 Uhr, Opernhaus
Premiere: Samstag, 21. September, 19.30 Uhr, Opernhaus
›› www.staatstheater-kassel.de
TiC – Theater im Centrum
© Stephan Drewianka
Das Theater im Centrum – kurz tic – ist bereits seit über 20 Jahren fester Bestandteil der Kasseler Theaterlandschaft. Seit sich im Mai 2003 erstmalig der rote Vorhang für das Musical „Boygroup“ öffnete, hat sich das Theater (nahe Kulturbahnhof) über die Jahre in und um Kassel einen Namen gemacht und es geschafft, sich ohne Subventionen als freies Musicaltheater in diesen zwei Jahrzehnten erfolgreich zu etablieren. Gegründet wurde das tic von Michael Fajgel, selbst Sänger und Schauspieler. In der Philosophie des Hauses ist der Wunsch enthalten, die Region zu stärken. Viele der mitwirkenden Darsteller/innen, Musiker/innen, Bühnen- und Kostümbildner/innen kommen aus Kassel und tragen zu der familiären Atmosphäre bei.
Nach der Sommerpause geht es ab dem 06. September 2024 wieder los mit „Café Harmonie“, einer musikalischen Komödie aus der Feder von Michael Fajgel und Tanja Krauth. Freut euch auf ein Stück mit Herz, viel Lokalhumor und mitreißenden Liedern! Außerdem könnt ihr euch auf den berühmten Filmkomödien-Klassiker „Die Drei von der Tankstelle“ freuen. Ohrwürmer wie „Ein Freund, ein guter Freund“ und „Liebling, mein Herz lässt dich grüßen“ werden ab 18. Oktober 2024 bis zum Jahresende im tic zu hören sein. Auch für die jungen Gäste gibt es wieder eine kleine Besonderheit im Programm: „Die zertanzten Schuhe“, frei nach den Brüdern Grimm von Michael Fajgel, wird ab dem 16. November als Kinderstück zu sehen sein. Freut euch auf die Gastspiele, zum Beispiel von Christina Lux zusammen mit Oliver George am 24. Oktober. Und auch Lilli schaut am 11. Dezember 2024 wieder mit ihrem Programm „Stringeling – Weihnachten mit Lilli!“ im tic vorbei.
Wehlheider Hoftheater
© Birgit Horn-Gerhold
Zurzeit wird für die Premiere von „Das perfekte Geheimnis“ geprobt: Rocco und Eva laden ihre langjährigen Freunde ein. Gemeinsam wollen sie beim Abendessen die Mondfinsternis beobachten. Tochter Sofia geht derweil aus und lässt die sieben Erwachsenen allein. Spannend wird es, als die Gastgeberin ein Spiel vorschlägt: Da unser Mobilfunkgerät doch sozusagen unsere Black Box ist, aber eigentlich doch niemand etwas zu verbergen habe, sollen alle Freunde während des Essens – also während der gesamten Mondfinsternis – ihre Handys auf dem Tisch ablegen und jede Nachricht, sei es SMS, E-Mail-, Facebook- oder eine andere Nachricht möglicher sozialer Medien oder gar Telefonate, laut und für alle sichtbar verlesen oder geführt werden. Natürlich gibt keine/r zu, dass er/sie Geheimnisse vor den anderen haben könnte, und alle stimmen diesem Spiel zu. Schon bald wird es turbulent, mal lustig, mal aufregend. Was ist mit euch? Hast du Geheimnisse? Ist dein Handy auf laut gestellt?
Spieltermine im CassallaTheater, Kassel, Jordanstr. 11: Samstag, 07. September um 20 Uhr (Premiere) | Mittwoch, 11. September um 20 Uhr | Freitag, 13. September um 20 Uhr | Samstag, 14. September um 20 Uhr | Sonntag, 15. September um 16 Uhr | Mittwoch, 18. September um 20 Uhr | Freitag, 20. September um 20 Uhr | Samstag, 21. September um 20 Uhr | Sonntag, 22. September um 16 Uhr