Ausstellungseröffnung: Freitag 10.12 ab 19 Uhr. Für Glühwein und Snacks ist gesorgt.
Öffnungszeiten: 11.12 und 12.12. von 14-18 Uhr.
(Es gelten die 2-G Regeln und Maskenpflicht im Innenraum)
Vincent Haynes erkundet Ikonografien der Macht, die in Malereien und Installationen mit subtilem Witz und Hintersinn analysiert werden. In einem langsamen Prozess, in dem dieselbe Stelle in übereinanderliegenden Schichten mehrfach bearbeitet wird, werden die Motive in ihre einzelnen Flächen zerlegt. Hervor treten die immer wiederkehrenden Symbole der Macht: Uniformen, Fahnen, rote Teppiche, glänzendes Metall. Die persönlichen Merkmale der dargestellten Personen treten zurück hinter ein Geflecht aus Farben, Materialien und Posen.
In seiner aktuellen Ausstellung in der Galerie Feiertag widmet Vincent Haynes sich dem Staatsakt der Beerdigung als ein Moment, in dem die eigentlich zutiefst persönliche Erfahrungen von Tod und Trauer mit dem öffentlichen Repräsentationsbedürfnis des Staates kollidieren. Die „Castra doloris“ der Barock- und Renaissancezeit, auf die im Ausstellungstitel angespielt wird, stellen eine extreme Ausprägung dessen dar. Diese prachtvoll künstlerisch ausgestalteten temporären Totenkapellen wurden zu Ehren prominenter und mächtiger Verstorbener im Kircheninnern aufgestellt, um einen abgeschirmten Raum zu bieten und zugleich nach außen hin die Autorität des Toten zu verherrlichen. Der Sarg samt Leichnam konnte in ihrem Inneren enthalten sein, oder auch nicht: Das Spektakel der Macht vollzieht sich ganz vorzüglich auch ohne diejenigen, um derentwillen es veranstaltet wird.
Vincent Haynes hat Freie Kunst in Bremen und Chicago studiert. Seine Werke wurden in Deutschland, den USA, Kanada, Japan und Myanmar gezeigt. Er ist zurzeit Stipendiat an der Künstlerstätte Stuhr/Heiligenrode.