
Foto: © Andreas Fischer | Stadt Kassel
Kürzlich eröffnete die neue Sonderausstellung „Elefanten – Wildtiere und Kulturikonen“ des Naturkundemuseums Kassel. Fantastische Rekonstruktionen, lebensgroße Modelle, teils eigens für die Ausstellung hergestellt, und viel Wissenswertes über das Leben und die Geschichte(n) der noch lebenden, zum Teil bereits ausgestorbenen, in jedem Fall aber bedrohten Rüsseltiere wurden mit viel Liebe in Szene gesetzt. Auch der Kasseler Goethe-Elefant aus der Menagerie des Landgrafen Friedrich II. ist als lebensgroße Rekonstruktion zurückgekehrt und ein Höhepunkt der Ausstellung.
Viele der ausgestellten Objekte, wie ausgewachsene Mammuts, Zirkuselefanten und ausgestorbene Rüsseltiere, sind in den detailreich gebauten Inszenierungen zu entdecken. Unter den eigens für die Ausstellung hergestellten Modellen ist auch ein „Liebling des Volkes“ des 18. Jahrhunderts: der Kasseler Goethe-Elefant. Er galt seinerzeit als das Juwel in der Menagerie des Landgrafen Friedrich II. und kam später zu wissenschaftlichem Ruhm. Wie alle Modelle wurde auch er liebevoll inszeniert. Einen ganz besonderen Höhepunkt der Ausstellung stellt in diesem Zusammenhang auch der neue und einzigartige 3D-Ausdruck des Schädels des Kasseler Goethe-Elefanten in Originalgröße dar. Er wurde in Vorbereitung der Ausstellung schon vor genau einem Jahr von einem Team der Jade Hochschule aus Oldenburg unter Leitung des 3D-Scan-Spezialisten Prof. Dr. Luhmann angefertigt. Mit neuester Technik gescannt und im 3D-Drucker ausgedruckt, ist der hochkomplizierte, geöffnete Schädel vom Original kaum zu unterscheiden.
Die Sonderausstellung widmet sich sowohl ausgestorbenen und zuweilen etwas skurril anmutenden Rüsseltieren und ihren Verwandten als auch den drei heute noch lebenden Elefantenarten. Einen weiteren Schwerpunkt der Ausstellung bildet ihre zum Teil enge Verbindung mit den Menschen. Von der eher seltenen Jagdbeute avancierten die Elefanten in Südostasien schon vor Tausenden von Jahren zu Begleitern des Menschen. Doch erst nachdem sie gezähmt wurden, konnten sie als gewaltige Arbeitstiere oder für den Krieg verwendet werden. In einigen ihrer Heimatländer werden Elefanten noch heute als Gottheiten verehrt. Ein „asiatisches Zimmer“ informiert in der Ausstellung umfangreich über die Kulturgeschichte der Elefanten in Asien, inklusive einer nachempfundenen Elefantenfalle.