Schnürt euch die Wanderschuhe und entdeckt die Grimmheimat Nordhessen auf einigen der schönsten Wanderwege Deutschlands. Ob Wanderurlaub oder Tagesausflug – einsame Pfade führen durch tiefe Buchenwälder, urige Fachwerkstädtchen und malerische Flusstäler. Von den Bergen grüßen Schlösser und Burgen und bieten Besuchern fantastische Ausblicke in die Weite der Landschaft. Und überall am Weg laden Landgasthöfe zur Einkehr ein. Ein gut ausgebautes und beschildertes Netz von Qualitätswegen, Premiumwegen, Kultur- und Themenwanderwegen durchzieht eine sanfte Mittelgebirgslandschaft. Ob Fernwanderwege, Tages- oder Halbtagestour, hier findet man Wanderträume für jeden Anspruch.
Premiumwege im Geo-Naturpark Frau-Holle-Land
24 qualitätsgeprüfte Premiumwanderwege bieten ein dichtes Netz von Rundwanderwegen zwischen Werratal, Hohem Meißner und Kaufunger Wald. Alle Wege tragen das Siegel des Deutschen Wanderinstituts. Sie sind zwischen sieben und 19 km lang und haben unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Sie führen zu geologischen, natürlichen und geschichtlichen Besonderheiten: zu den authentischen Sagenorten der Frau Holle, zu den Spuren der früheren innerdeutschen Grenze und entlang des Grünen Bands, zu seltener Flora und Fauna, Relikten der Bergbaugeschichte, durch nahezu mediterran anmutende Karstlandschaften mit ausgedehnten Wacholderheiden, zu Aussichtstürmen und Burgen. Sie machen so Urlaub ohne Quartierwechsel möglich. Alle Touren bieten Möglichkeiten, abzukürzen oder durch Schleifen und Verbindungswege die Route zu verlängern. Hier findet ihr zu allen Touren ausführliche Informationen inkl. Routendownload, Kartenmaterial und Offline-Zusatzinformationen in der Geo-Naturpark-App:
>> www.naturparkfrauholle.land/tourismus/wandern/premiumwege
Premium-Wanderweg Hutewaldweg
Der Premiumwanderweg Hutewaldweg bei Knüllwald-Rengshausen mit einer Länge von rund 11,4 km bietet ein Naturerlebnis der besonderen Art. Auf überwiegend naturbelassenen Wegen führt der Weg zum Hutewald, ein 13,6 ha großes Gebiet, das bis etwa 1950 als Waldweide genutzt wurde. Mit seiner ganz eigenen Flora und Fauna steht der Hutewald seit Jahren unter Naturschutz. Wo einst arme Waldbauern ihr Vieh hüteten, stehen heute noch bizarre Baumriesen wie Buchen und Eichen mit ausladenden Baumkronen in weitem Abstand voneinander, die besonders Kinder zum Klettern, Verstecken und Spielen einladen. Für den Erhalt dieses typischen Charakters werden aufwendige und umfangreiche Pflegemaßnahmen durchgeführt. Auf dem Weg erwartet den Wanderer ein herrlicher Ausblick auf den Alheimer (549 m), den Großen Inselberg in Thüringen (916 m), das Knüllköpfchen (634 m) und den „Hohen Meißner“ (754 m). Auch begegnen ihm die Studentensteine. Der Sage nach sollen hier drei Studenten, die im 16. Jahrhundert auf dem Weg von Marburg nach Göttingen waren, überfallen und ermordet worden sein.
Drachenflugtour
Starte die Tour in Battenberg: Nachdem du die Bergstadt am Walde hinter dir gelassen hast, tauchst du in den heimischen Wald ein und gelangst auf immer steiler werdenden Pfaden zum Höhepunkt dieser Tour: zum Gipfel des Eisenbergs, dem höchsten Berg Battenbergs. Dieser war früher von den Kelten besiegelt. Die Aussicht vom 500 m hohen Gipfel ist grandios. Am Startplatz der Drachenflieger schließt du einfach die Augen und hebst ab – oder wagst einen traumhaften Blick auf die sich durchs Land schlängelnde Ederschleife. In Reddighausen bietet es sich an, eine kleine Rast einzulegen. Weiter geht es auf dem Wartburgpfad um den Struthkopf und die Spinnerhöhe, ein Abstecher zu den Holzhäuser Klippen ist hier zu empfehlen.
>> www.marburg-tourismus.de/wandermaerchen
Künstlerisches Erlebnis im Galerieraum Natur:
Kunstwandernetz von ARS NATURA
Wandern und dabei Kunst entdecken, ohne die räumliche Enge eines Museums zu verspüren, das ist die Grundidee von ARS NATURA, dem längsten Kunstwandernetz der Welt, das in diesem Jahr 20. Jubiläum feiert. Entlang der Fernwanderwege X8 (Barbarossaweg), von Korbach zum Kyffhäuser, und X3 (Wildbahn), von Höxter nach Bad Brückenau, fand die Einrichtung von Kunstpfaden statt, um eine Erholung durch Wandern und gleichzeitig ein intensives künstlerisches Erlebnis zu ermöglichen. Die aus ökologischen Materialien hergestellten künstlerischen Arbeiten sind thematisch bewusst natur- und ortsbezogen. Seit September 2001 wurden 14 Teilstrecken am X8 und acht am X3 eröffnet. Der Weg ist inzwischen 350 Kilometer lang und an ihm befinden sich 400 Kunstwerke. Inzwischen sind wieder zwei neue Rundwege hinzugekommen, einmal der Morschen-Rundweg-X3 und einmal der Rundweg Hessisch Lichtenau als Teil des X8. Das Thema des Morschen-Rundwegs ist die Entschleunigung, die Langsamkeit, das aufmerksame Spazierengehen, die bewusste Wahrnehmung des Zusammenspiels von Natur und Kunst. Stressbewältigung erfährt im oftmals hektischen Alltag zunehmende Bedeutung. Auch die Wissenschaft der Promenadologie/Spaziergangswissenschaft als kulturwissenschaftliche und ästhetische Methode, die darauf zielt, die Bedingungen der Umweltwahrnehmung zu erweitern und deren Wirkungen bewusst zu machen, spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Der Weg nach Hessisch Lichtenau wiederum beschäftigt sich mit dem Märchen und Mythos Frau Holle. Da dieser Rundgang seinen Ausgangspunkt an der Tram-Haltestelle Bürgerhaus in Hessisch Lichtenau hat, ist er leicht mit dem Nahverkehr erreichbar. Durch den Frau Holle-Park geht es zur Frau Holle-Statue auf dem Marktplatz in der Innenstadt, bevor es durch Felder, Wiesen und ein Naturschutzgebiet geht. An drei weiteren Standpunkten außerhalb der Stadt befinden sich Kunstwerke, die Frau Holle thematisieren. ARS NATURA soll auf einer Strecke von 700 Kilometern zu einem Gesamtkunstwerk werden –mit internationaler Beteiligung und weltweiter Beachtung. Da internationale Resonanz ein wichtiger Erfolgsfaktor für die touristische Belebung der beteiligten Kreise, Städte sowie Gemeinden ist, plant ARS NATURA, verstärkt bekannte internationale Künstler miteinzubeziehen. So soll die Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, vernetzt mit den lokalen Institutionen, den Bekanntheitsgrad steigern, um ARS NATURA als feste touristische Attraktion zu etablieren.
Hugenotten- und Waldenserpfad
Auf rund 1200 km Weg (mit Schleifen) zieht sich der Hugenotten- und Waldenserpfad durch Deutschland und ein Teilstück auch durch den Naturpark Reinhardswald.Nach dem Start an der Grenze zur Schweiz führt der Weg Richtung Norden. Im Taunus durchquert der Weg mehrere Orte, trifft auf die Lahn und zieht dann durch das Hessische Hinterland nach Marburg. Von hier aus geht der Weg weiter nach Norden durch den Burgwald, den Kellerwald und das nordhessische Bergland bis zum nördlichen Endpunkt Bad Karlshafen. Ein gutes Stück der 175 km langen Endetappe führt der Weg somit durch die malerische Landschaft der Grimmheimat Nordhessen und zwischen Bad Karlhafen und Hofgeismar in Teilen durch den märchenhaften Naturpark Reinhardswald. Der Weg auf den Spuren der Hugenotten und Waldenser ist ein Teil des Kulturrouten-Programmes des Europarats. Das Programm verfolgt das Ziel, den Erlebniswert des gemeinsamen Kulturraums „Europa“ sichtbarer, wertvoller und lebendiger zu machen. Damit
verbunden ist die Förderung eines nachhaltigen Kulturtourismus.
Die gesamte Wegstrecke in Deutschland ist markiert und beschildert:
>> www.hugenotten-waldenserpfad.eu
Der Habichtswaldsteig
Auf den Schwingen des Habichts verzaubert der Habichtswaldsteig durch eine märchenhafte und abwechslungsreiche Landschaft. Der besonders erlebnisreiche, 85 km lange Wanderweg erstreckt sich von Zierenberg bis zum Edersee und führt über ein spannendes Relief. Er verbindet verschiedene naturräumliche Regionen. Ob bizarre Felsen, Wacholderheiden, Baumriesen auf alten Huteflächen oder lauschige Wälder, Burgruinen oder malerische Fachwerkorte, stets gibt es Märchenhaftes zu entdecken. Von den Bergkuppen und Waldrändern werden viele tolle Aus- und Fernsichten geboten. Der meist pfadartige Weg bietet immer wieder neue Perspektiven auf die nordhessische Kulturlandschaft mit ihren rot gedeckten Häusern, Fel-dern und Wegrainen. Dabei steht der Natur- und Landschaftsgenuss ganz im Mittelpunkt. Spätestens auf den Türmen am Schreckenberg oder der Weidelsburg wird der Weg seinem Wahrzeichen gerecht – das Symbol dieses Fernweges ist der Habicht. Sein Flug über die Landschaft steht für ein Gefühl von Freiheit und Abenteuer. Ihm gleich gleitet der Wanderer quer durch den Naturpark Habichtswald vorbei am Weltkulturerbe Bergpark Wilhelmshöhe hin zu den Steilhängen des Urwaldsteiges am Edersee im Naturpark Kellerwald-Edersee. Acht Extratouren, als Tages- und Halbtagestouren angelegt, ergänzen den Leitweg mit weiteren 100 km Wandererlebnis pur.
>> www.naturpark-habichtswald.de/habichtswaldsteig