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Eine sagenhafte Naturkulisse und uralte Kulturlandschaften prägen das Bild der GrimmHeimat NordHessen. Die sanfte Mittelgebirgslandschaft mit ihren tiefen Wäldern, uralten Baumriesen, malerischen Wiesen und Heiden, bizarren Basaltkuppen und gewundenen Flüssen wirkt vielerorts so ursprünglich wie die Welt der Märchen unserer Kindheit. Wir stellen euch die einzigartigen National- und Naturparks der Region vor.
Naturpark Habichtswald
Für Wanderlustige: Der Naturpark Habichtswald bietet zahlreiche abwechslungsreiche Wanderrundwege, die euch durch eine eindrucksvolle Landschaft führen. Mit seinen großen Buchenwaldbeständen, der vielfältigen Pflanzenwelt und den vielen Basaltkuppen vulkanischen Ursprungs prägt die Natur das Erscheinungsbild des rund 470 km² großen Qualitäts-Naturparks. Besonders sehenswert sind die Helfensteine auf der Kuppe des fast 580 Meter hohen Dörnbergs. Ein idealer Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderrouten ist zum Beispiel das Naturparkzentrum Habichtswald in Zierenberg, wo ihr euch über alles Wissenswerte im Naturpark informieren könnt. Dieses ist mit dem Bus zu erreichen: Die Linie 110 verkehrt am Wochenende und an Feiertagen zwischen 9 und 18 Uhr alle zwei Stunden ab dem Bahnhof Wilhelmshöhe zur Haltestelle „Zierenberg Naturparkzentrum“.
>> www.naturpark-habichtswald.de
Nationalpark Kellerwald-Edersee
Es passiert sehr selten – eine Erweiterung eines deutschen Nationalparks. Aber in Nordhessen ist genau dies im Oktober geschehen: Die Erweiterung des Nationalparks Kellerwald-Edersee wurde erfolgreich vollzogen und der Nationalpark wird nun um außergewöhnliche und schützenswerte Flächen nördlich und östlich des Edersees bereichert. Hier entsteht auf Flächen, die im Rahmen des Naturschutzgroßprojekts und eingeschränkter Forstwirtschaft schonend behandelt wurden, Wildnis von morgen. Nach der Ausweisung vor nun 16 Jahren vergrößert sich die Fläche des Parks um ungefähr ein Drittel: Die Erweiterungsfläche des Nationalparks hat eine Größe von rund 1.950 Hektar und erstreckt sich im nördlichen und östlichen Bereich des Edersees von den Hängen des Ittertals entlang des nördlichen Ederseeufers bis zur Nieder-Werber Bucht und von dort über die Stadt Waldeck nach Süden bis zum Affolderner See. An den Hängen des Edersees wachsen beeindruckende, teilweise uralte Wälder, die inselartig als letzte Urwaldreste in Deutschland eingestuft werden. Im Erweiterungsgebiet liegen Biotope wie beispielsweise Orchideen-Buchenwälder, Hangwälder oder Kalkmagerrasen, die für den Naturschutz und Artenschutz sehr wertvoll sind. Mit der Erweiterung steigt die Zahl der Urwaldreliktarten von 21 auf beachtliche 31. Arten wie der Veilchenblaue Wurzelhalsschnellkäfer finden sich sowohl im Altpark als auch im Erweiterungsteil. Gerade im Winter lässt sich das Schutzgebiet gut erkunden: bei entspannten Wanderungen auf ausgeschilderten Pfaden, wie dem Kellerwaldsteig oder dem Urwaldsteig Edersee, der nun auf ganzer Strecke im Nationalpark verläuft. Von den Steilhängen der neuen Flächen kann man die Sicht auf den Altpark genießen. kann man die Sicht auf den Altpark genießen. Die Erweiterung des Nationalparks ist ein wichtiger Beitrag zum Naturschutz in Hessen und sogar bundesweit.
>> www.nationalpark-kellerwald-edersee.de
Naturpark Diemelsee
Die höchsten Berge des Sauerlands, meist weite Täler, tiefe Wälder im Wechsel mit Wiesen und Äckern bestimmen das Bild des Naturparks Diemelsee. Farbenprächtige Laub- und Mischwälder, aber auch dunkle Fichtenwälder breiten sich auf etwa der Hälfte der Fläche aus. Dazwischen findet man Felder und Weideland, bunte Blumenwiesen, kristallklare Bäche, erikafarbene Hochheiden und mittendrin den Diemelsee. Die Artenvielfalt an Vögeln, Fischen, Säugetieren, Pflanzen und Amphibien spricht für die hervorragende Wasserqualität des Sees und der Fließgewässer sowie für eine noch weitgehend intakte Landschaft. In den großen, zusammenhängenden Waldgebieten tummeln sich Rothirsch, Wildschwein, Reh und das scheue Muffelwild. Kulturhistorische Baudenkmäler erinnern an längst vergangene Zeiten und auch unter der Erdoberfläche hat der Naturpark Diemelsee einiges zu bieten: Devonische und karbonische Schiefer, Quarzite, vulkanisch entstandene Diabase, Mergel und verschiedene Kalksteine sowie kostbare Versteinerungen, Mineralien und Erze. Bedeutende Fossilfundstätten, Besucherbergwerke und die größte Goldlagerstätte Deutschlands geben interessante Einblicke in 300 Millionen Jahre Erdgeschichte.
Geo-Naturpark Frau-Holle-Land
Abwechslungsreiche Landschaft, kleine Fachwerkstädte, die sich schlängelnde Werra mit ihren Burgen und Schlössern – auf Wanderwegen, per Fahrrad oder mit dem Kanu, im Urlaub oder in der Freizeit kann man die Heimat der Sagen- und Märchenfigur Frau Holle direkt am Grünen Band erkunden. 24 vom Deutschen Wanderinstitut qualitätsgeprüfte Rundwege für Ganz- und Halbtages-touren erlauben unverlaufbares, naturnahes Wandervergnügen – dank Abkürzungen und Schleifen für alle in der richtigen Länge. Die Premiumwege führen auf Pfaden und naturbelas-senen Wegen durch Waldbestände und extensiv genutzte Landschaften. Dadurch entsteht ein echtes Wandererlebnis und ein enger Kontakt zur Natur. Premiumwege sind aufgrund ihrer Wegeführung nicht für Kinderwagen geeignet und nicht barrierefrei. Die Wälder dienen neben der Erholung insbesondere der Erzeugung von Holz. Die nachhaltige, regionale Produktion von Holz ist in einem Naturpark erwünscht und sinnvoll. Die Waldbesitzer und HessenForst nehmen dabei Rücksicht auf die Premiumwege. Dennoch sind Beeinträchtigungen der Wanderwege nicht ausgeschlossen.
>> www.naturparkfrauholle.land