Wenn der eigene Blick also die Welt nicht mehr verschlingen mag, genau dann kommt, so man Glück hat, ein Thees Uhlmann Song um die Ecke und zwingt diese Tristesse, interessant zu flimmern. Thees Uhlmann schreibt seine Musik, um den Einfamilien- oder Reihenhäusern, den eingezäunten Grünflächen der Vorstädte, der traurig in Plastik eingeschweißten Scheibenwurst im Supermarktregal, etwas zu entlocken, was sie alleine nicht würden ausstrahlen können. Das ist die Art von Euphorie, die aufkommt, wenn wir uns mit Dingen so intensiv beschäftigen, dass diese anfangen, eine unerwartete Geschichte zu erzählen. Thees Uhlmann verbindet mit seiner Heimatstadt Hemmoor in der Gegend von Cuxhaven, wo er in den frühen Neunzigern Tomte gegründet hat, Menschenleere und das Warten auf den Zug nach Hamburg. Zu viel Zeit, zu lang die Weile. Weil er sich so liebevoll gegen sie auflehnen kann, entlehnt seine Musik dieser Kleinstadt-Szenerie ihre vielleicht größten Momente.
Tickets: VVK.: 35€, AK.: 39€, https://www.kulturzelt-kassel.de