Iason wird sich den Thron zurückholen! Das machen Helden so! Und Iason ist ein echter Held. Auf dem Thron aber sitzt sein gerissener Onkel, der dem arglosen Neffen einen Handel vorschlägt: Er wird abdanken, wenn Iason ihm das Fell des sagenumwobenen Widders, das goldene Vlies, bringt. Als Iason loszieht, lernt er noch einiges mehr über das Heldendasein und Erwachsenwerden. Er verliert Freunde und gewinnt Feinde, navigiert seine Mannschaft durch mehrere Stürme, schlägt siegreiche Schlachten und verliebt sich in die Königstochter Medea, die für ihn Verrat am eigenen Vater begeht. Als Heimat dient dem fahrenden Abenteurer die Argo, das geheimnisvolle Schiff, das ihm mit göttinnengleicher Stimme weise Ratschläge zuraunt und ihn sicher durch seine Irrfahrt führt, bis er endlich am Ziel ankommt. Doch was passiert mit den Helden, wenn eine Geschichte zu Ende ist? Was war vor dem Anfang der Geschichte? Und was passiert, wenn man sie aus einer anderen Perspektive erzählt?
Kristo Šagor bringt in seiner Antiken-Bearbeitung den grausamen und zutiefst menschlichen Mythos um Iason und Medea gewitzt auf den Punkt, ohne sein junges Publikum zu schonen. Nüchtern fragt er nach den großen Erzählungen wie Liebe, Heimat, Glück und Männlichkeit – und nach dem Unsäglichen: was bringt eine Frau dazu, die eigenen Kinder zu töten? Der mehrfach preisgekrönte Dramatiker schreibt und realisiert zahlreiche Kinder- und Jugend-Stücke, gibt Seminare und Workshops und wird seinen Text Iason in Kassel selbst inszenieren.
Inszenierung: Kristo Šagor
Darsteller: Miriam Kohler, Christina Thiessen, Lucas Lentes, Enrique Keil, Aljoscha Langel, Lukas Umlauft